Schützt die Traumschleife Frau Holle!

Tourismus/Windkraft

Zum Artikel "Der schönste Weg liegt vor unserer Tür" (TV vom 10. August):
Der TV titelt zu Recht über den Saar-Hunsrück-Steig: "Der schönste Weg liegt vor unserer Haustür." Der von der Verbandsgemeinde Hermeskeil im Rahmen ihrer Flächennutzungsplanung für Windkraft vorgelegte Umweltbericht (auf <%LINK auto="true" href="http://www.hermeskeil.de" text="www.hermeskeil.de" class="more"%> ) enthält auf Seite 30 zum Bereich Wadrilltal/Reinsfeld /Lauschbachtal die Behauptung, hier " … handelt es sich bei den betroffenen Räumen jedoch weder um landesweit noch um regional bedeutsame Erholungs- und/oder Erlebnisräume." Diese Abqualifizierung ist skandalös! Sie betrifft die Traumschleife Frau Holle und den dort verlaufenden Saar-Hunsrück-Steig.
Entlang der Traumschleife wollen Investoren innerhalb des Rundwegs fünf und außerhalb in nächster Nähe sechs Windräder errichten. Deren Türme würden zum Teil nur 150 Meter vom Weg entfernt stehen! Mit der Konzentration der Windräder auf kleinster Fläche wäre die Traumschleife überall dem Lärm dieser Anlagen ausgesetzt. Das Erleben der wunderbaren Stille der Natur wäre nie mehr möglich.
Das SR-Fernsehen zitierte am 8. Juni Klaus Erber, den Vorsitzenden des für die Prämierung zuständigen Deutschen Wanderinstituts: Windräder hätten für ihn an Premiumwegen nichts verloren. "Sie bringen Punktabzug."
Mir bestätigte Erber am 13. Juli: "Wenn der Weg direkt an den Anlagen vorbei läuft, werden negative Punkte für störende Technikinstallationen gewertet. Bei der Bewertung von Aussichten können Anlagen generativer Stromerzeugung als störend bewertet werden." Auch der Lärm könne "durchaus negativ zu Buche schlagen".
Der Verbandsgemeinderat hat deshalb die Pflicht, die bisherigen Investitionen in die Wege in Form von Steuergeldern und Arbeitskraft zu schützen. Noch bis zum 25. August besteht die Möglichkeit, schriftlich Einwände gegen die Pläne im Rathaus einzureichen. Durch eine Ausweitung des Schutzstreifens links und rechts der Premiumwanderwege auf mindestens 200 Meter würden die Zahl möglicher Windräder verringert, ein größerer Punktabzug bei der Bewertung vermieden und ein Teil der Stille gerettet.

Karl Diller, Hermeskeil,
(Mitglied der Interessengemeinschaft Rettet den Hochwald)

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