Schuld hat der Jahrhundertsommer

BEUREN. Der Borkenkäfer quält die Forsthaushalte aller Gemeinden mit Waldbesitz. So auch in Beuren: Der Gemeinderat überprüfte zusammen mit Forstdirektor Bernhard Mühlhaus und Revierleiter Jürgen Jakobi die entstandenen Schäden direkt vor Ort in Prosterath.

Die November-Sitzung des Gemeinderats folgte im Anschluss an den Ortstermin. Handlungsbedarf sieht Ortsbürgermeister Manfred Köhl im Bezug auf das Naturdenkmal "Prosterather Wacken". Der Felsen ist im Laufe der Zeit fast zugewachsen und soll jetzt wieder in Zusammenarbeit mit dem Forst freigeschnitten werden. Dazu teilte die Kreisverwaltung mit, dass die Verkehrssicherungspflicht für Naturdenkmale wegen Sparmaßnahmen auf die Gemeinden übergegangen ist. Der Forst, die Schäden im Wald und das erreichte Betriebsergebnis standen im Mittelpunkt der Sitzung. Der Jahrhundertsommer sei auch in Beuren für die Waldschäden und den ungewöhnlich aktiven Borkenkäfer verantwortlich, betonte Forstdirektor Mühlhaus. "Beuren ist mit 1000 Festmeter betroffen." Dieses Holz könne nur noch "verhökert", nicht aber mehr zu einem vernünftigen Preis verkauft werden. "Zudem liegt der Holzmarkt wegen der geringen Bautätigkeit am Boden und Importholz drückt weiter auf die Preise. Allein die Eiche ist für Fassholz noch gut abzusetzen."Den Schädling mit allen Mitteln bekämpfen

Der Überschuss von 30 000 Euro im Beurener Forstwirtschaftsplan sei nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht. "Dieser Betrag kommt nur zustande, weil viel mehr Holz verscherbelt werden musste als geplant", erklärte Mühlhaus den Geldsegen. Für 2004 erwarte er lediglich noch einen Überschuss von 10 000 Euro. "Mit eingerechnet sind unsere Maßnahmen gegen den Borkenkäfer", betonte Revierleiter Jakobi und erinnerte die privaten Waldbesitzer an ihre gesetzliche Pflicht, den Schädling mit allen Mitteln zu bekämpfen. Der Forstwirtschaftsplan 2004 wurde einstimmig angenommen, ebenso die Umstellung der Waldarbeitervergütung von Akkord- auf Monatslohn. Der Telefonriese Vodafone und dessen deutsche Tochter Mannesmann wollen ihren Kunden in Beuren mehr Service bieten und den Handy-Empfang verbessern. Dazu muss der vorhandene Funkmast um vier Meter erhöht werden. Mit diesem Wachstum erhöht sich parallel der Pachtpreis für Beuren von jährlich 1185 auf 2500 Euro. Die Freude über die Mehreinnahmen wurden mit einstimmigem Beschluss quittiert. Um wesentlich mehr Geld ging es bei der Information zur Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung (AEP), die sich in der Endphase der Aufbereitung befindet. Noch im Dezember soll die Teilnehmergemeinschaft einen Vorstand bilden. Als Hauptziel nannte der Bürgermeister die Instandsetzung der Wirtschaftswege. "80 Prozent der Kosten übernimmt das Land, zehn Prozent die Jagdgenossenschaft und zehn Prozent die Ortsgemeinde", erklärte Köhl. Das Geld sei da, und im Frühjahr können die Arbeiten beginnen.

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