Schwerpunkt Barrierefrei

Die Gemeinde Beuren will ein Zeichen setzen und mit einem "Barrierefreien Naturerlebnisgarten" auch Gäste - und möglicherweise außerdem Neubürger - von weiter her für den Ort gewinnen.

Beuren. (urs) Das erste Konzept für einen "Barrierefreien Naturerlebnisgarten Beuren" steht. Die Anlage soll nicht nur Natur bieten, sondern generelle Barrierefreiheit. Allerdings nicht nur für Menschen mit Handicap. "Es soll eine Einrichtung entstehen, die allen Bevölkerungsgruppen vielfältige Aktivitäten ermöglicht", erklärt Werner Haubrich, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Hermeskeil. Ein zweiter Schwerpunkt ist die erstrebte Nutzung regenerativer Energien für Heizung und Warmwasser. So sind Solaranlagen angedacht sowie die Nutzung des Teichwassers über Wärmepumpen. Außerdem könnte das Energie-Konzept dokumentiert werden.

Völlig neu zu entwerfen ist der Naturerlebnisgarten nicht. Denn mit dem "Freizeitzentrum Beu-ren" verfügt der Ort über ein solides Fundament. Die Anlage mit Teich, Fischerhütte, Kneipp-Becken, Zelt- und Spielplatz sowie Sanitärgebäude ist allerdings in die Jahre gekommen. Es mangelt zwar nicht an Tagesausflüglern, Wanderern, Reitern und Anglern. Doch Ziel ist, neben Besuchern aus umliegenden Gemeinden auch Gäste von weiter her anzusprechen. Mit ihrem Angebot-Mix, den geologischen Besonderheiten und der benachbarten Gedenkstätte Hinzert eigne sich die Anlage "hervorragend als Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte, Jüngere und Ältere, Einheimische und Touristen", begründet Haubrich. Außerdem lockten Wanderwege wie Saar-Hunsrück-Steig oder die Ausonius-Route.

Die Überlegungen der Gemeinde beflügelt zudem die Chance, über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf an Fördermittel des europäischen Leader-Programms zu kommen. Die erste Projekt-Vorstellung habe die LAG positiv aufgenommen, berichtet Bürrgemeister Michael Hülpes. Voraussetzung für einen Zuschlag ist laut Haubrich aber auch "der innovative Charakter". Nach Gesprächen mit der ADD Trier und dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) soll der erste Grob-Entwurf nun detailliert ausgearbeitet werden. Von den geschätzten Kosten von 200 000 Euro müsste Beuren bei einer Förderung aber 50 Prozent selbst tragen. Darin enthalten wäre jedoch das Energie-Konzept, betont Ortsbürgermeister Manfred Köhl, der auch an die demografische Entwicklung erinnert. Ziel der Gemeinde sollte eine "Daseinsvorsorge" sein und, "dass unser Dorf angenommen wird von Leuten, die hier bauen wollen".

Ratsmitglied Albert Schuh (SPD) hält den für eine solche Anlage erforderlichen Pflegeaufwand vor Augen. Außerdem seien Hütte und Weiher Eigentum des Heimatvereins, der an den Grundeigentümer Gemeinde verpachtet habe. Nicht zuletzt sei es fraglich, ob eine freiwillige Leistung dieser Größe genehmigt werde. Köhl sieht darin aber kein Planungs-Hindernis. Außerdem müsse das Dorf "Zeichen setzen, dass in Beuren etwas getan wird". Schwerpunkt der nächsten Sitzung am nächsten Dienstag (19 Uhr) sind Informationen zum geplanten Starthilfe-Projekt in Prosterath, gegen das Bürger Bedenken haben.

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