Sechs Sänger für ein Heimatlied

LAMPADEN. (hm) Mit Stimmungsliedern bei örtlichen Karnevalsveranstaltungen begann ihre gesangliche Gemeinsamkeit. Doch mit Heimat verbundenen Liedern möchten die sechs Mitglieder des Männergesangvereins (MGV) Lampaden künftig zum kulturellen Geschehen beitragen.

Wenn sich die sechs gestandenen Männer in regelmäßigem Turnus treffen, dann kann das nur musikalische Gründe haben. Und die sind nicht zu überhören, hält man sich an einem Sonntagabend in der Nähe des Bürgerhauses von Lampaden auf. Gründung aus einer Laune heraus

Herbert Lorenz, Ernst Huwer, Wolfgang Kirchen, Albert Mergens und Martin Marx haben sich zu einer Gesangsgruppe zusammen-gefunden, die sich MGV nennt. "Eigentlich ein etwas unpassender Name", sagt Mergens. "Denn wir sind kein Männergesangverein, sondern nur eine Gesangsgruppe. Dennoch halten wir an dieser Abkürzung fest, schon aus nostalgischen Gründen." Vor zwölf Jahren sei der MGV aus einer Laune heraus geboren worden, so Mergens, und erinnert sich: "Die Sänger kamen und gingen mit den Jahren. In der jetzigen Formation besteht die Gruppe erst seit rund fünf Jahren." Diese Formation - das sind der Technische KFZ-Werkstattleiter Mergens, 56 Jahre alt und Mitglied im Kirchenchor seit 40 Jahren. Im Gemeinderat ist er seit 25 Jahren aktiv. Ebenfalls 40 Jahre aktiver Sänger im selben Chor ist der 54-jährige Lorenz, selbstständiger Transportunternehmer, ebenfalls Gemeinderatsmitglied seit elf Jahren. Das Hobby von Huwer ist das Leistungsschießen im örtlichen Schützenverein, das ihm kaum noch Zeit für weitere Aktivitäten lässt, wie er sagt. Viermal war er dort bereits Schützenkönig. Auch Marx ist seit 25 Jahren begeisterter Schütze und war ebenfalls einmal Schützenkönig. Elf Jahre Gemeinderat, 16 Jahre Pfarrgemeinderat, und die Jugendarbeit innerhalb des BDKJ, wo er Mitglied des Regionalvorstands ist, lassen ihm gerade noch genug Zeit zum Singen. Er ist seit 17 Jahren Sänger im kirchlichen Chor und seit seiner Jugend Bandmusiker. Kirchen ist Polizeibeamter und Sänger im Männergesangverein Konz-Könen. Als Lampadener zieht es den 54-Jährigen, der in Konz wohnt, immer wieder nach Lampaden. Zur Karnevalszeit treten die Sangesfreunde im Rahmen der Kappensitzung auf. Dazu texteten sie zu bekannten Melodien die Mundart-Ohrwürmer "Sehrer un Lamperter" und "Mir sein Lamperter" und tragen damit jährlich zur Stimmung bei. Doch seit einiger Zeit trifft sich das Sextett regelmäßig und hat neue Ziele. Marx: "Wir wollen altes Liedgut wieder aufleben lassen, aber auch Lieder wieder ausgraben, die wir in unserer Kindheit gesungen haben. Uns geht es dabei hauptsächlich um Liedgut, das im Ort oder zumindest in der Region gesungen wurde. Zu bestehenden Melodien texten wir heimatspezifisch." Das "Ruwerlied", "Hochwaldlied" oder "Ich bin der Bub vom Ruwertal" sind einige der Projekte der Sänger. "Wir beabsichtigen, diese Lieder in einem Liederbuch zu sammeln und irgendwann auch eine CD davon aufzunehmen." Doch auch die Gemütlichkeit kommt bei den Proben nicht zu kurz. Bei einem deftigen Wurstteller und einem Fläschchen Wein sind die Voraussetzungen für gutes Stimmpotenzial gegeben. Ein weiterer Sänger, seit 15 Jahren Kirchenchormitglied, fehlte eine Zeitlang in der Runde. Tenor Alfons Philippi (49) musste aus gesundheitlichen Gründen länger aussetzen. Doch das Singen mit seinen Freunden fehlt ihm. "Ich freue mich darauf, wenn ich in absehbarer Zeit wieder in dieser Gruppe mitsingen kann."

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