Sehenswert nicht nur für einen Tag

Auf den zwei Leuchttürmen "Saar-Hunsrück-Steig" und "Ruwer-Hochwald-Radweg" sowie der beachtlichen Zahl an Sehenswürdigkeiten ruhen die Hoffnungen, dass das Jahr 2008 dem Tourismus in der Verbandsgemeinde Hermeskeil einen Schub nach vorne bringt.

Hermeskeil. Zwar gibt es in der Verbandsgemeinde Hermeskeil kein Feriendorf - es fehlen somit beispielsweise im Vergleich zu den Nachbarn in Kell die großen Beherbergungs-Kapazitäten. Dafür hat Hermeskeil aber dennoch eine große Zahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten: Die Flugausstellung oder dasHochwaldmuseum sowie die Burg Grimburg in der unmittelbaren Umgebung. Außerdem locken der vor einem Jahr reaktivierte Schaubetrieb am Industriedenkmal "Züscher Hammer" oder die Gedenkstätte Hinzert Besucher an. "Davon profitiert die ganze Region. Unsere Einrichtungen sind auch für unsere Nachbarn wertvoll", betont deshalb Fremdenverkehrschef Herbert Schindler. Der Tagestourismus spielt also weiter eine wichtige Rolle in der VG. Mit dem Freibad und dem rheinland-pfälzischen Feuerwehrmuseum, das 2009 am "Neuen Markt" in Hermeskeil gebaut werden soll, "entstehen außerdem neue Attraktionen, die unsere touristische Infrastruktur stärken", fügt Bürgermeister Michael Hülpes hinzu. Klar ist aber auch: Die Touristiker in der VG wollen sich nicht allein darauf beschränken, Ausflügler anzusprechen. Ihr Ziel ist vielmehr, Urlaubern einen mehrtägigen Aufenthalt rund um Hermeskeil schmackhaft zu machen. Bei diesen Bemühungen wird in der Saison 2008 ein klarer Schwerpunkt gesetzt, der sich in der Überschrift der aktuellen Fremdenverkehrsbroschüre "Erholung und Freizeit" widerspiegelt. Sie lautet "Natur aktiv erleben". Es sind nämlich vor allem zwei größere Leuchtturm-Projekte, mit denen die Region Hermeskeil als touristische Pfunde wuchern kann. Die VG liegt zentral am Knotenpunkt des vor einem Jahr eröffneten "Saar-Hunsrück-Steigs", der unlängst das Prädikat "bester Fernwanderweg Deutschlands" erhalten hat. "Die Resonanz, was Anfragen und die Buchung von Übernachtungen angeht, ist überaus positiv", sagt Schindler über die ersten Erfahrungen in der Tourist-Info und in den Betrieben. Der Steig soll aber nur das Rückgrat des Wandertourismus in der VG werden. "Wir haben jetzt ein Konzept entwickelt, um Rippen an dieses Rückgrat anzulegen", wählt Hülpes einen bildlichen Vergleich. Noch in diesem Jahr soll damit begonnen werden, die erste von vier "Extra-Touren" auszuschildern. Vom Steig aus sollen Wanderer in größeren Schleifen die Bereiche Bescheid-Beuren, Neuhütten-Züsch, Gusenburg-Grimburg und Reinsfeld-Kell erkunden können. "Wir wollen also ganz bewusst auch die anderen Dörfer in der VG an den Steig anschließen", betont Hülpes. Um sich als interessantes Wandergebiet bekannter zu machen, ist zum einen eine "Familienwanderwoche" vom 23. bis 27. Juni geplant. Außerdem findet am 6. September die Hauptveranstaltung des SWR-Wanderspaß in Hermeskeil statt. Bei aller Freude über die Anfangserfolge auf dem Steig gibt es aber auch eine Entscheidung, "die uns sehr schmerzt", wie Schindler betont. Gemeint ist die Schließung des "Hotels Spreyer", die am nächsten gelegene Unterkunftsmöglichkeit für Steig-Wanderer in Hermeskeil. Einen weiteren wichtigen Impuls versprechen sich die Touristiker, wenn im nächsten Jahr der Ruwer-Hochwald-Radweg auf der Strecke zwischen Trier und Hermeskeil fertig ist. Parallel dazu laufen schon jetzt Überlegungen, von der Hochwaldstadt aus eine Anbindung an den Primstalradweg zu schaffen. "Wir können also vielleicht schon nächstes Jahr einen großen Rundkurs von der Mosel über den Hochwald an die Saar anbieten und hätten damit die Chance, Pauschal-Angebote zu entwickeln, die sich gut vermarkten lassen", ist Schindler überzeugt.

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