Sie liebt Pferde, er deren Stärken

VIERHERRENBORN. (hm) Seine Frau liebt Pferde, doch Gerd Bergweiler bevorzugt Pferdestärken: In Vierherrenborn fanden beide einen Ort, an dem sie ihren Hobbys ungestört nachgehen können.

 Neben Beruf und Siedlerhof gehört das Sammeln von Oldtimern zu den Leidenschaften von Gerd Bergweiler. Foto: Hans Muth

Neben Beruf und Siedlerhof gehört das Sammeln von Oldtimern zu den Leidenschaften von Gerd Bergweiler. Foto: Hans Muth

"Seit 1989 besitzen wir diesen Hof mit den Stallungen und fünf Hektar Land in Vierherrenborn. Wir, das sind meine Ehefrau Marion und ich, haben uns hier angesiedelt, weil meine Frau eine absolute Pferdeliebhaberin ist", erzählt Gerd Bergweiler. Drei Jahre hätten sie nach etwas Passendem gesucht und seien schließlich in Vierherrenborn gelandet, wo es ihnen "sehr gut gefällt. Das ideale Gebiet für landliebende Menschen wie uns beide". Bergweiler ist 52 Jahre alt, studierte in Koblenz Bauingenieurwesen, promovierte in Darmstadt und ging anschließend in die Forschung. An der Hochschule Karlsruhe nahm er eine Professur an und unterrichtet dort seit rund neun Jahren als Hochschullehrer. Dennoch hat er Zeit, sich um seine Ingenieurbüros in Vierherrenborn und Mannheim zu kümmern. Ehefrau Marion arbeitet als Tierärztin in Trier. Auf seinem Hof gibt es "jede Menge Tiere", wie Bergweiler sich ausdrückt, darunter vier Pferde, Katzen und drei Hunde. Bergweiler sind die Pferde zu hoch. Das Reiten überlässt er seiner Frau. Er joggt lieber. Doch sein eigentliches Hobby sind alte Autos: "Ich stehe auf Oldtimer", sagt er und präsentiert ein mit einer Plane abgedecktes Fahrzeug. Zum Vorschein kommt ein knallroter Porsche 356 C, Baujahr 1956. "Das Fahrzeug wartet schon auf die ersten Sonnenstrahlen", sagt Bergweiler. Ein weiteres Fahrzeug ist sein ganzer Stolz. "Das ist eine Awo", erklärt Bergweiler. "Dieses Motorrad ist die Weiterentwicklung der BWM 250 nach den Kriegsjahren in der damaligen DDR. Das Motorrad hat zwei Einzelsitze und einen ,Schwiegermuttersitz‘ und wurde auf Anregung der Russen gebaut, es sollte für deren Zwecke tauglich sein." Doch das ist nicht alles. Fünf Trabbis, fein säuberlich in seiner Halle aufgereiht, runden die Oldtimer-Show ab. Zwei alte Grenzfahrzeuge sind darunter. "Mit diesen Autos fahre ich nicht", sagt Bergweiler. "Da leidet die Umwelt zu sehr." Deshalb habe er sie auch von Öl und Benzin befreit. Vorerst genügt ihm das Anschauen. "Mit den Menschen in Vierherrenborn ist sehr gut auskommen", sagt Bergweiler. "Da muss man schon ein extremer Außenseiter sein, wenn hier kein Kontakt mit den anderen Siedlern zustande kommt." Der Kontakt ist sogar so gut, dass Bergweiler, der gerne ein Gläschen Wein aus den benachbarten Winzerdörfern trinkt, in den Gemeinderat gewählt wurde. "Ich glaube schon, dass man da etwas bewegen kann, obwohl es in Vierherrenborn mit seinen etwas mehr als 200 Leuten keine großen Probleme gibt."

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