Sieben Blasorchester, eine Guggenmusik

Hermeskeil · Die Stadtkapelle Hermeskeil geht mit einer Blasparade neue Wege der Unterhaltung: Sinfonische Märsche und Filmmusik kennen die Zuhörer ja, doch die Schweizer Gruppe spielt ganz schön schräge Musik.

 Die Gastgeber und Ideengeber von der Stadtkapelle Hermeskeil eröffneten die erste Blasparade mit insgesamt sieben Orchestern und einer Schweizer Guggenmusik. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Gastgeber und Ideengeber von der Stadtkapelle Hermeskeil eröffneten die erste Blasparade mit insgesamt sieben Orchestern und einer Schweizer Guggenmusik. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

Hermeskeil Busladungsweise kommen Blasmusiker an. Rund 150 werden es sein, wenn alle in der Hochwaldhalle den Klang der Verbandsgemeinde Hermeskeil repräsentieren.
"Musik als Spaß event, das war die Idee der Hermeskeiler Stadtkapelle", erklärt deren Sprecherin Sophie Schäfer.
Die Vereine aus Gusenburg, Reinsfeld, Bescheid, Neuhütten, Damflos und Rascheid setzen mit den Organisatoren zur ersten Blasparade an. "Wir verstehen das als lockeren Treff aller Musikvereine, die sich ja sonst nie alle begegnen", sagt Schäfer weiter. Jeder Verein spielte eine halbe Stunde seine Lieblingsstücke. Die Reihenfolge wurde zu Beginn ausgelost.
Mit Symphonic Marches, der berühmten Filmmusik von John Williams aus den Star-Wars-Filmen, eröffnen die Stadtkapelle und ihr Dirigent, Gerhard Piroth, den Abend. Danach kommen die Guggenmusiker von Cosanostra-Rugger aus dem Schweizerischen Allschwil (bei Basel) lautstark, als Alpenbewohner verkleidet, mit Holzschuhen und Masken, die Larven heißen, hereinmarschiert.
Rund 400 Zuhörer sind sofort begeistert, denn so richtig schön schräg spielen, das kann eben nur eine Truppe wie die von "Major" Manuel Richterich, ob es Eye of the Tiger aus den Rocky-Filmen ist oder die Musik von Adele.
"Vor drei Jahren haben wir den Musikverein Gusenburg kennengelernt und besuchen uns seitdem gegenseitig", erklärt der Leiter der maskierten Musiker die Freundschaft. Den weitgereisten Gästen wird es aber bald unter den Masken zu warm, und sie nehmen diese ab.
Da sehen die Zuschauer, dass hier auch viele Frauen mitspielen. Die Idee zur Blasparade kommt bei allen Orchestern gut an. "Das ist eine gute Möglichkeit, sich mal allen anderen Vereinen in der Verbandsgemeinde zu präsentieren", findet der Gusenburger Dirigent Dietmar Knippel. Die Vorsitzende des Musikvereins Bescheid, Michaela Marx, meint: "Das ist mal was ganz Neues, eine schöne Idee."
Extra geprobt habe man dafür aber nicht. Markus Schmitt, Dirigent des Musikvereins Roscheid, hat ein ungünstiges Los gezogen: "Wir kommen als Letztes an die Reihe." Das werde ein langer Abend, der bis in die Morgenstunden dauere. In den Umbaupausen kommen immer wieder die Schweizer Gäste zum Einsatz, die den gekonnt falschen Sound draufhaben. "Ein bisschen schräg, das ist unser Stil", betont Major Richterich. Damit könne man auch alle aktuellen Hits spielen.
Extra: WAS IST GUGGENMUSIK?


Unter Guggenmusik versteht man Blasmusik, die meist im alemannischen Raum, besonders in der Schweiz, an Fastnacht gespielt wird. Es handelt sich um stark rhythmisch unterlegte, auf ihre eigene Art "falsch" oder "schräg" gespielte Blasmusik. Die Musiker sind oft verkleidet oder sogar maskiert. Der Begriff Gugge steht im Alemannischen für Tüte. Guuge steht in Schweizerdeutsch für alle Arten von Blechblasinstrumenten. Guggenmusiker sind also Musizierende, die Masken tragen. Die Bezeichnung Larve für die Maske kommt vom lateinischen larva - Gespenst. Quelle: wikipedia

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