Sieben Bürgermeister – sieben Gänge

LOSHEIM AM SEE. Bürgermeisterliche Unterstützung am Herd erhielten Küchenchefs aus dem Hochwald beim Schaukochen in Losheim. Die Veranstaltung war der Höhepunkt der "Hochwälder Kartoffeltage", die noch bis 23. Oktober dauern.

Das Benefiz-Schaukochen der Bürgermeister der saarländischen Hochwaldgemeinden Losheim am See, Weiskirchen, Wadern, Nonnweiler und ihrer rheinland-pfälzischen Amtskollegen aus Hermeskeil, Thalfang und Kell am See war der Höhepunkt der "Hochwälder Kartoffeltage", die noch bis zum 23. Oktober dauern. Sieben Bürgermeister und sieben Spitzenköche hatten im Losheimer "Maison au Lac" ein Sieben-Gänge-Menü für 146 Gäste gezaubert. "Wir hätten in Weiskirchen allein über 300 Karten verkaufen können", sagte Bürgermeister Werner Hero. Jeder Gemeinde waren 20 Karten zugeteilt worden. "Im Hochwald gibt es genügend Räumlichkeiten, um solche Veranstaltungen wesentlich größer durchzuführen. Was fehlt, sind Küchen für solch große Kochbrigaden", sagte der Hermeskeiler Bürgermeister Michael Hülpes. Zu jedem Gang ein passendes Liedchen

In der Küche fällt kein lautes Wort. Die Bürgermeister und die Köche sind bestenfalls nach ihrer Mimik zu unterscheiden: "Die Kochprofis sind gelassener. Der betörende Duft aus der Küche verursacht plötzlichen Hunger. Maison-au-Lac-Chefin Jolande Rollinger empfängt die Gäste, Kellner geleiten sie zu den festlich gedeckten Tischen. Bernhard Stigilinszky vom Radiosender SR 3 moderiert den Abend und will "ein wenig über das Essen plaudern" und die Bachemer Mundart-Band "De Jongen" hat zu jedem Gang ein passendes Liedchen auf den Lippen. Klaus Hepp, Geschäftsführer des Zweckverbands "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf" und Volker Weiter-Harste vom "Familienhotel Hochwald" in Horath lassen ein hauchdünn geschnittenes Rinder-Carpaccio mit Blattspinat im Kartoffelnest auftischen. Das marinierte Fleisch zergeht auf der Zunge. Service-Chef Andreas Hilberer stellt die Weine des Abends vor, alle Jahrgang 2004 und trocken ausgebaut: einen Grau- und einen Weißburgunder von den Obermosel-Winzern Thomas Schmitt und Karl Petgen, für den Abend gestiftet wie der Molitor-Riesling von der Losheimer Weinhandlung Spies und das späte Freibier von Karlsberg. Waderns Bürgermeister Fredi Dewald serviert zusammen mit dem "Schlossberg-Hotel" Büschfeld eine köstliche Steinpilzsuppe. Der verpflasterte Daumen des Bürgermeisters ist der Beweis, dass er in der Küche tatsächlich gearbeitet hat. Raimund Müller vom Restaurant "St. Michael" in Kell am See und sein Bürgermeister Werner Angsten servieren gebeizten Lachs zu Reibekuchen. Der Zander im Kartoffelmantel ist das Gemeinschaftswerk von Klaus Simon vom Hotel "Parkschenke" in Nonnweiler, Christiane Kolz vom "Jägerhof" und Karl-Heinz Kuhl vom "Landgasthof Kuhl" in Reinsfeld, assistiert von den Bürgermeistern aus Hermeskeil und Nonnweiler, Michael Hülpes und Hans-Uwe Schneider. Bürgermeister Werner Hero und Konditor Paul Louis aus Weiskirchen zeichnen für das Wodka-Zitronen-Sorbet zum Platzschaffen im Magen verantwortlich. Die beiden geizen nicht mit Hochprozentigem. Brauner Zucker am Glasrand stellt das Erdreich dar, eine Profiterole, gefüllt mit Vanillecreme, die Kartoffel. Maison-au-Lac-Koch Uwe Fuisting und Bürgermeister Lothar Christ aus Losheim servieren Wachteln an Linsen-Kartoffel-Ragout. "Wenn es so schmeckt, wie es aussieht, dann ist es wirklich gut", orakelt Christ. Ein Hochgenuss, was da unter der Silberglocke auftaucht. Die Bürgermeister waren begeistert von dem Ambiente und dem Echo auf ihre Kochkünste. "Wenn ein Grombeere-Essen solches Format hat, sind sieben Gänge wirklich kein Problem", war zu hören. Das war nach vier Stunden und vor dem großen Nachspeisen-Büfett aller Beteiligten, mit Kartoffelstrudel, Apfelkuchen aus Kartoffelteig, Hörnchen, gefüllt mit Vanillepudding, Mandelcreme, Herrentorte, Süßkartoffeltorte mit weißem Schoko-Mousse, Orangensalat mit Kartoffel-Mohnknödeln und Marzipan-Terrine im Erdbeerspiegel.

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