So wird das Jahr 2010 im Hochwald

Was bringt das Jahr 2010 im Hochwald? Der TV hat in die Glaskugel geschaut und wagt in zwei Teilen einen Ausblick auf die kommenden zwölf Monate. Aber Achtung: Glauben Sie nicht alles, was Sie jetzt über künftige Ereignisse lesen!

Hermeskeil/Kell am See. Zwölf Monate im Zeitraffer erwarten Sie, liebe TV-Leser, in der heutigen und morgigen Ausgabe bei unserer satirischen Vorschau auf das Jahr 2010 im Hochwald. Bei allen handelnden Personen vertrauen wir auf deren Humor und versprechen, dass wir im neuen Jahr wieder streng seriös über sie berichten.

Januar: Die Verbandsgemeinde Thalfang macht mit ihren Hochzeitsplänen ernst und hat sich ihre größere Nachbarin aus Hermeskeil als passende Braut auserkoren. Doch die Fusionsverhandlungen scheitern schon nach kurzer Zeit. Die Hermeskeiler wollen eine Bedingung der Thalfanger partout nicht akzeptieren. Diese hatten darauf bestanden, dass bei einer Ehe der künftige Verwaltungssitz als Kompromisslösung nach Malborn verlegt wird.

Februar: Kaum ist der Kauf der Hunsrückbahnstrecke unter Dach und Fach, werden die Anliegerkommunen mit einer Hiobsbotschaft konfrontiert. Bei einer Testfahrt mit einem voll beladenen Güterwaggon treten Risse im Geisfelder Viadukt auf. Experten erklären, dass das Bauwerk einsturzgefährdet ist und eine Sanierung mehrere Millionen Euro kosten würde. "Das muss uns der Erhalt der Strecke wert sein", betont Hermeskeils Bürgermeister Michael Hülpes und bekommt dafür im VG-Rat trotz wütender SPD-Proteste eine knappe Mehrheit.

März: Endlich ein echter Erfolg für die Konversionsbemühungen in Hermeskeil. Die Investoren von "Investour" haben das Gelände der Hochwaldkaserne vom Bund gekauft. Für ihr Freizeit-Projekt "Dorf Hochwald" haben sie zudem finanzstarke Partner gefunden, bei denen selbst der von einem namentlich unbekannten Landtagsabgeordneten betriebene Blick in die Polizei-Datenbank keine Zweifel an ihrer Seriosität aufkommen lässt. Hülpes schlägt vor, dass die Kommune an der Kaserne ein Spielcasino errichten soll und dessen Betreiber wird. "Dann haben wir unseren hohen Schuldenberg ganz schnell abgetragen".

April: Die Menschen in Mandern verstehen die Welt nicht mehr: Das Land genehmigt den Antrag der Betreiberfirma, mitten in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück den alten Steinbruch an der B 407 zu reaktivieren. Gleichzeitig schreitet die obere Naturschutzbehörde aber rigoros ein, als bekannt wird, dass ein unachtsamer Radfahrer bei einem Sturz auf dem kurvenreichen Abschnitt des Ruwer-Hochwald-Radwegs einen einsam brütenden Eisvogel zerquetscht hat. In der Schonzeit bis Ende Juli ist Radfahren auf der Trasse absolut verboten, ordnet sie an.

Mai: Das hat ja gerade noch gefehlt. Zwar schreitet die PCB-Schadstoffsanierung der Räume im Hermeskeiler Schulzentrum gut voran. Doch dann tut sich ein neues Problem auf. Wie sich herausstellt, sind die Flachdächer undicht. Es regnet ins sanierte Gebäude rein, und für die VG führt kein Weg an einer teuren Erneuerung der Dächer vorbei. "Kein Problem", beruhigt Hülpes. "Wir werden in unserem Casino Millionen scheffeln und die Arbeiten aus der Portokasse zahlen."

Juni: Alles jubelt, weil die Umwandlung des Schwimmerbeckens im Keller Freibad in Windeseile geschafft und das neue Naturbad rechtzeitig vor den Sommerferien eröffnet werden kann. Doch die Anfangs euphorie verfliegt schnell. Denn leider haben die Verantwortlichen nicht in Idar-Oberstein nachgefragt, die leidvolle Erfahrungen mit einem Naturbad gemacht haben. So wiederholt sich in Kell die Geschichte. Erst setzt eine Hitzeperiode ein, die zu einem so großen Ansturm führt, dass schon um 12 Uhr mittags Leute abgewiesen werden müssen, weil aus Hygiene-Gründen die maximale Besucherzahl pro Tag auf 750 begrenzt werden muss. Und dann treten wie in der Schmuckstadt auch im Keller Naturbad Keime auf, die eine sofortige Schließung erzwingen.

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