Songs mit Herz fürs Herz

GUSENBURG. Heutzutage sind gute Ideen das Salz in der Suppe jeder Veranstaltung. So war der Liedertag, in der Grenderichhalle in Gusenburg ein voller Erfolg. Geboten wurden Liebeslieder aus aller Welt.

"Killing me softly", ein von der Hip-Hop-Band "Fugees" zu Weltruhm gesungener Hit, war der richtige Aufhänger eines rührigen Spätnachmittags, den die Chorgemeinschaft "Friede" einfühlsam vortrug. Geleitet wird der Chor seit einem halben Jahr von Thomas Sissegger, einem überregional bekannten Trierer Pop-, Rock- und Opernsänger. Bevor er die singende Gemeinschaft übernahm, hatte sie vor dem Aus gestanden. Doch die Liebe zum Gesang, der Glücksfall des Gesangsausbilders Sissegger und auch die Rückkehr ihres ehemaligen Chorleiters Tobias Weber als Sänger halfen mit, dass bei der Chorgemeinschaft wieder etwas mehr "Friede" eingekehrt ist. Dies war zu hören bei "Moon River", für dessen Musik und Text Henry Mancini und John Mercer zeichnen, oder der hingebungsvollen Melodie "You are my sunshine" (Satz: Carsten Gerlitz). Als erster eingeladener Verein sang der Männergesangverein aus dem saarländischen Lockweiler-Krettnich. Seit 25 Jahren wird er von Christian Leidinger geleitet. Da der Chor in letzter Zeit einige Schwierigkeiten hatte, konnte er keine modernen Liebessongs einstudieren. Ihre Lieder des 19. und 20. Jahrhunderts wie "Die Minnesänger" von Robert Schumann oder das "Frühlingsfest" von Wilhelm Heinrichs erreichten aber die Herzen vor allem der älteren Semester. Ein weiterer Höhepunkt des Liedernachmittages war der Auftritt des "Chorschattens" aus Reinsfeld. Die Sänger sehen sich nicht als Ableger des Quartettvereins Concordia Reinsfeld, sondern als eigenständige Gesangsgruppe, die moderne Chorsätze mit Witz und Ironie vorträgt. Wo der "Chorschatten" Reinsfeld mit seiner Tongeberin Andrea Stüber auftritt, sei Amüsement, Gesang und Soli vom Feinsten angesagt. So auch in Gusenburg. Zwei Chöre aus Frankreich in Gusenburg

Sie begannen mit ,,Mambo" von Herbert Grönemeyer, wo singend erzählt wird, was einer erlebt, um zu seiner Herzallerliebsten zu kommen. Nach dem Liebeshit "Lean on me" von Bill Withers erklang das besondere Lied für einen besonderen Menschen - "Short people" von Randy Newman. Der Song "Sie kam aus Osburg", komponiert von den Pionieren der deutschen A-capella-Szene, "6-Zylinder", erzählt von Stefan, der seine Angebetete im Nachbardorf fand. Der aktive Sänger des Veranstalters, Manfred Smolis, singt seit Kurzem ebenfalls im lothringischen 1000-Einwohnerdorf Falck - unweit von Saarlouis gelegen. Jetzt kamen die neuen französischen Freunde mit zwei Chören ins Hochwalddorf. Seit 25 Jahren besteht Le´Chantous Falck. Die Zuschauer benötigten keinerlei Französisch-Kenntnisse, um den Charakter der Lieder zu verstehen. Besonders bei "Sur le pont d`Avignon" hörte man leises Mitsummen im Saal. Ein Walzer und das einfühlsame "Les Bergers", geschrieben von einem der bekanntesten Chansonniers Frankreichs, Jacques Brel, waren Songs zum Liebgewinnen. Jean-Claude Przybyla, zusammen mit seiner Frau Eleonor Chorleiter, hatte sich vor zwei Jahren in den Kopf gesetzt, einen Männerchor - H2Hommes - zu gründen. Die kleine, jedoch stimmgewaltige Sängergruppe, war einer der Höhepunkte des Liednachmittags. Zum Schluss sangen sie mit "Le Männerchor de Steffisbourg" ein Lied aus der guten alten Zeit, in der mit dem Zug zu Sangeswettbewerben gefahren wurde. Die Chorgemeinschaft Friede Gusenburg bildete den Abschluss mit "Blue Moon" und "Let the sunshine in", die, wie schon im ersten Teil, am Klavier von Michael Ittenbach begleitet wurden, und bei denen die Zuhörer merkten, dass die Proben und das Übungswochenende in der Jugendherberge den Sängern mehr Selbstvertrauen gegeben hatte. Gute Aussichten für Gusenburgs singende Botschafter.

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