Sorgenkind Schulbus

SCHILLINGEN. Die Politikverdrossenheit ist Markus Franzen, Ortsverbandsvorsitzender der CDU Schillingen, ein Dorn im Auge. Deshalb startete er im Sommer eine Befragung von mehr als 700 Haushalten. Deren Auswertung war Hauptthema einer Einwohnerversammlung im Gasthaus Maßem.

"Was ist Ihnen wichtig in unserer Gemeinde? Sind Sie ausreichend über die Gemeindepolitik informiert? Wo würden Sie gerne mitarbeiten?" Mit Fragen dieser Art gingen Franzen und seine Mitstreiter im Sommer wochenlang von Haustür zu Haustür und opferten dafür sogar einen Teil des Urlaubs.Die direkte Resonanz war allerdings nicht besonders hoch. Von den ausgeteilten Fragebögen kamen gerade mal 34 ausgefüllt zurück. Dennoch ist Franzen entschlossen, die Aktion nicht als Misserfolg zu werten: "Nicht die Quantität, sondern die Qualität entscheidet." Einige der auf diesem Weg angesprochenen Probleme waren relativ einfach zu lösen. Ein Beispiel ist die Neuinstallation des Brunnens.Gute Prognosen für Kindergarten und Schule

Eine Einwohnerversammlung war der endgültige Abschluss der Schillinger Aktion. "Themen, die den Bürger bewegen, sollen auf den Tisch kommen", betonte der 35-jährige Christdemokrat im Vorfeld.So kam es auch. Zufrieden sind die Bürger offenbar mit dem aktiven Vereinsleben im Ort. "Geschäfte, Handwerker und kleine Betriebe können hier existieren", sagte ein Teilnehmer der Versammlung. Auch die Prognosen für Kindergarten und Grundschule sind gut: "In den nächsten zehn Jahren sind weder die Grundschule noch der Kindergarten von einer Schließung bedroht", prognostizierte Franzen.Das geplante Schillinger Neubaugebiet erregte die Gemüter. "Es gibt ein Gerücht, dass die 30 entstehenden Bauplätze sehr teuer werden", erklärte ein Anwohner. Darauf antwortete der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Schillingen, Walter Marx: "Der Bebauungsplan ist beschlossen. Zur Zeit ist ein Umlegungsausschuss mit der Legung der Parzellen beschäftigt. Bis Mitte 2004 kann der erste Bauherr seine Schaufel in die Hand nehmen."Durch das geplante Zweikanalsystem werden die Erschließungskosten des 30 000 Quadratmeter großen Neubaugebietes zwar "etwas teurer", doch die Bürger können laut Marx damit rechnen, dass "die Preise pro Quadratmeter unter 50 Euro bleiben".Dorfplatz sorgt für Diskussionen

Auch die Umgestaltung des Schillinger Dorfplatzes hat in den letzten Wochen für Gesprächsstoff gesorgt. Dazu Marx: "Die traditionsreiche Kasematte wird einschließlich einer Toilettenanlage renoviert." Vor allem die Frage der Nutzung beschäftigt die Bürger. Die Diskussion im Gasthaus Maßem brachte zahlreiche neue Ideen. Von der Unterbringung einer Touristinformation bis hin zum Betreiben einer Imbiss-Bude in dem Gebäude reichten die Vorschläge.Ein Problem sei auch die Schülerbeförderung zur regionalen Schule Zerf. "An der Bushaltestelle neben dem Gasthaus Maßen gibt es keine Aufstellflächen. Die Schüler halten sich auf privaten Flächen auf.Ein unerträglicher Zustand", betonte Markus Franzen. "Das geht so lange gut, bis etwas passiert", ergänzte ein Bürger. Walter Marx betonte: "Wir werden dieses Problem mit der Verbandsgemeinde-Verwaltung besprechen und gemeinsam mit dem zuständigen Verkehrsbetrieb nach einer Lösung suchen."Zum Abschluss der Bürgerversammlung appellierte Walter Marx an die Bürger, häufiger den Kontakt zu den Ratsmitgliedern zu suchen und keine Scheu zu haben, ihre Belange vorzubringen, denn "hier geht es um unsere Gemeinde".

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