Sparsamkeit ist Trumpf

Auch ohne Windkraft alles im Lot - dieses Kunststück gelingt der Gemeinde Rascheid mit ihrem Haushalt 2008. Der Rat hat den aktuellen Etat - übrigens der letzte in der Verbandsgemeinde Hermeskeil, der nach dem kameralistischen Prinzip aufgestellt wurde - am Dienstagabend einstimmig verabschiedet.

 Die wichtigste Investition, die die Rascheider 2008 tätigen, ist die Sanierung der Grillhtte (im Hintergrund) und die Neugestaltung des dazugöhrigen Platzes. Dazu gehört auch, dass Gemeindearbeiter Horst Eiden (links), Ortsbürgermeister Andreas Ludwig und weitere Helfer schon einen separaten Bau für die Toilettenanlage aufgestellt haben. TV-Foto: Axel Munsteiner

Die wichtigste Investition, die die Rascheider 2008 tätigen, ist die Sanierung der Grillhtte (im Hintergrund) und die Neugestaltung des dazugöhrigen Platzes. Dazu gehört auch, dass Gemeindearbeiter Horst Eiden (links), Ortsbürgermeister Andreas Ludwig und weitere Helfer schon einen separaten Bau für die Toilettenanlage aufgestellt haben. TV-Foto: Axel Munsteiner

Rascheid. "Die Rascheider sind sparsame Wirtschafter und stehen im Vergleich zu vielen anderen Orten in der Verbandsgemeinde Hermeskeil gut da." Diese Aussage von VG-Chef Michael Hülpes (CDU) bringt die finanzielle Situation der 500-Einwohner-Kommune treffend auf den Punkt. Großes Engagement für die Ortsentwicklung

"Wir haben einen ausgeglichenen Haushalt, verfügen noch über Rücklagen, können unsere Investitionen aus eigener Tasche bezahlen und müssen dafür keine Kredite aufnehmen", nennt Ortsbürgermeister Andreas Ludwig im TV-Gespräch die aus seiner Sicht wichtigsten Eckpunkte des Haushaltsplans 2008, dem der Rat in seiner jüngsten Sitzung geschlossen zustimmte.Dass Sparsamkeit in Rascheid Trumpf ist, zeigt insbesondere der Blick auf den Vermögensetat: Das Investitionsvolumen der Kommune beschränkt sich in diesem Jahr auf die bescheidene Summe von 20 500 Euro. Davon entfallen als wichtigstes Projekt allein drei Viertel auf die Grillhütte und den dazugehörigen Platz. "Wir wollen die ganze Ecke neu gestalten", sagt Ludwig. Die Freizeiteinrichtung oberhalb des Dorfes, die sich derzeit in einem wenig ansehnlichen Zustand befindet und deshalb schon längere Zeit nicht mehr vermietet wird, bekommt einen neuen Anstrich. Die dort stehenden Bänke müssen ausgebessert beziehungsweise ausgetauscht werden. Auf dem Platz werden Stromleitungen verlegt, so dass dort Lampen für die Beleuchtung installiert werden können. Das meiste Geld kostet jedoch ein separater Bau für die Toilettenanlage, der neben der Grillhütte aufgestellt wird. "Wir erwarten uns durch diese Maßnahmen eine erhebliche Attraktivitätssteigerung", sagt Ludwig. An weiteren Investitionen fallen nur noch 5000 Euro Planungskosten an, weil die Gemeinde über die Errichtung eines Bauhofs nachdenkt. Die starke Zurückhaltung, was neue Vorhaben angeht, bedeutet allerdings nicht, dass sich in Rascheid "totgespart" wird. Allein der zweite Platz auf Kreis-Ebene, den die Gemeinde vor wenigen Wochen beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" errungen hat, ist Beweis dafür, dass in Rascheid in der Vergangenheit schon viel für die Ortsentwicklung gemacht wurde. Dazu zählt auch, dass die Gemeinde Privatleuten finanziell unter die Arme greift, wenn diese an Häusern im Dorfkern Umbau- oder Sanierungsarbeiten beabsichtigen. 2000 Euro sind im aktuellen Etat als finanzieller Anteil der Kommune an den dann entstehenden Beraterhonoraren eingestellt. Im laufenden Geschäft, also im Verwaltungshaushalt, kann Rascheid sogar ein Plus erwirtschaften. Die Einnahmen übersteigen die Ausgaben um rund 9600 Euro, die in voller Höhe dem Vermögenshaushalt zugeführt werden und somit für die geplanten Investitionen zur Verfügung stehen. Maßgeblichen Anteil daran hat neben dem eingeplanten Überschuss von 11 000 Euro im Forst die erfreuliche Entwicklung beim Anteil, den die Kommune von der Einkommenssteuer ihrer Bürger bekommt. Im Vergleich zu 2007 ist dieser Posten auf der Haben-Seite um 20 000 Euro angewachsen.Zwar hat Rascheid nach wie vor eine Restschuld von 22 000 Euro. Andererseits kann sie aber auf ein bequemes Rücklagenpolster von mehr als 40 000 Euro zurückgreifen.

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