Spaß um Mitternacht geht in die zweite Runde

KELL AM SEE. Obwohl es bereits stockdunkel ist, herrscht auf dem Parkplatz des Freibads "Hochwald" Hochbetrieb. Von weitem schon ertönen Sommer-Party Hits und lautes Gekreische. Der Grund für den Trubel: Zum zweiten Mal erfreuen sich rund 300 Besucher am Angebot des Mitternachtsschwimmens.

Normalerweise sind in den späten Abendstunden nur wenige Autos zwischen Schillingen und Kell am See unterwegs. Nicht so am vergangenen Freitag. An der Abfahrt zum Freibad "Hochwald" bilden sich ab 22 Uhr ungewohnte Warteschlangen. Derweil zeigt sich das Freibad in stimmungsvollem Ambiente. Bunte Lampen beleuchten das Gelände, Scheinwerfer und Strahler sind auf das Wasser gerichtet. Überall sind DLRG-Helfer zu sehen. Bereits um 22.15 Uhr ist das Familienbad so voll wie an vielen Sommer-Sonnennachmittagen nicht. Und das, obwohl es doch recht kühl ist und es bis vor kurzem noch geregnet hat. Doch das Wasser ist warm. "Wir haben ein paar Wärmegrad zu den Üblichen draufgelegt, dann macht der Aufenthalt im Wasser mehr Spaß und die niedrigen Temperaturen draußen stören nicht", sagt ein durchaus zufriedener Werkleiter. Jörg Jost, der das Spektakel des Ferienspaßes mit begleitet, ist an allen Enden des Bades zu sehen. Überall wartet eine Aufgabe auf ihn. Die Anzahl der Jugendlichen und Erwachsenen auch außerhalb der Verbandsgemeinde Kell am See hält sich die Waage. Busse sind vorgefahren, Benutzer des Kreisjugendhauses kommen in Scharen zu Fuß. Auch Kinder haben sich mit ihren Eltern bei diesem zweiten Nachtschwimmen eingefunden. Sie haben den meisten Spaß.Akrobatische Sprünge am laufenden Band

Springen vom Beckenrand ist der Hit, ebenso gebündelt im Zehnerpack die lange Rutsche hinunterrauschen. In dem angenehm warmen Wasser fühlen sich alle wohl. Aus dem Wasser steigt aufgrund des Temperaturunterschiedes weißer Nebel auf, der sich im farbig gleißenden Licht verstärkt. Gerade mal 17 Grad warm ist die Außentemperatur. Wer sich außerhalb des Beckens aufhält, mummelt sich deshalb auch sofort in dicke Tücher ein. Auch der Sprungturm ist geöffnet und verzeichnet ebenfalls Hochbetrieb. Es wird am laufenden Band gesprungen. Sogar im Schwimmerbecken tummeln sich die Gäste. Einige ziehen dort unbeirrt ihre Bahnen. Mit einem Spot beleuchtet ist die Terrasse der Cafeteria unter dem gespannten Zeltdach, dem Markenzeichen des Freibads "Hochwald". Bei einem Glas Gerstensaft am Bierstand wird das Treiben im Wasser der einzelnen Becken verfolgt. "Die Musikboxen haben wir bewusst so angeordnet, dass die Bewohner des benachbarten Campingplatzes möglichst wenig gestört werden", erklärt Jost. Doch dieses Mitternachtsschwimmen gibt es nur einmal im Jahr. Sich dem Trubel anschließen oder Ohrstöpsel, beides hilft. Aber nicht nur die Becken sind belagert. Auch auf den Liegewiesen haben sich die Gäste nieder- gelassen. Ob pärchenweise oder in Gruppen, man genießt den Abend an jeder Stelle des Freibades. Die Stimmung ist überschwappend wie die Wellen des Keller Familienbades.Positives Besucher-Echo freut die Veranstalter

Das herabfallend warme Wasser des Wasserpilzes lädt zum Entspannen ein. Lediglich das Kinderbecken ist geschlossen, aus Sicherheitsgründen. "Es sind zwar etwas weniger Besucher als im Vorjahr da, woran sicher das Wetter schuld ist. Wir bekommen aber fast nur ein positives Echo zu hören", so Jost, der bereits jetzt eine gute Nachricht für alle Wasserratten parat hat: "Das Mitternachtsschwimmen wird wohl in Zukunft eine bleibende Einrichtung werden."

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