Spaziergang bei Frau Holle

Das Naturschutzgebiet Wadrilltal zwischen Felsenmühle und Grimburg besticht durch seinen Strukturreichtum. Am 15. Oktober findet die Veranstaltung "Wadrilltal aktiv" statt.

Reinsfeld. (gsb) Romantisch, wie ein Mosaik aus Licht und Schatten, wirkt das Wadrilltal, findet Martin Ritter, Leiter des Forstreviers Reinsfeld. Ausgangspunkt für eine Wanderung durch das Wadrilltal ist der nach einem Fels benannte Parkplatz "Frau Holle" an der Hunsrückhöhenstraße, von Kell kommend kurz vor Reinsfeld. Stündliche Busverbindung

Ein besonderes Schmankerl erwartet die Besucher am 15. Oktober: Zum dritten Mal veranstalten die Touristinformationen von Hermeskeil und Wadern "Wadrilltal aktiv". Wanderer, die nicht die gesamte 24-Kilometer-Strecke zwischen Reinsfeld und Wadern gehen möchten, können auf einen stündlichen Busshuttle am Grimburger Hof zurückgreifen, der sowohl nach Reinsfeld als auch nach Wadern fährt, erläutert Ritter. Vom Grimburger Hof geht es etwa 600 Meter steil hinauf zur Grimburg. 213 Hektar groß ist das Naturschutzgebiet Wadrilltal zwischen Felsenmühle und Grimburg, 1999 wurde es offiziell ausgewiesen. Besonderes Merkmal im Wadrilltal sind Feucht- und Nasswiesen im Talgrund, die Klein- und Großseggen einen Standort bieten. "Wir haben das Bestreben, das Gelände offen zu halten", berichtet Ritter. Schon einige Hektar Fichtenwald habe er von Privatleuten gekauft, um nach und nach die Vegetation des Tals umwandeln zu können. Neben der Wasseramsel oder dem Eisvogel ist das offene und unverbaute Wadrilltal ein Dorado für Schmetterlinge und Libellen. Die ursprüngliche Wirkung des Tals wird davon unterstützt, dass "wir relativ wenige bauliche Anlagen haben, keine künstlichen Fischteiche, keine Wochenendhäuser", sagt Ritter. Ein Wanderweg durchkreuzt das NSG, der in Zukunft an einen Premium-Wanderweg zum Saar-Hunsrück-Steig angeschlossen werden wird. Besucher, die die Schönheit des Wadrilltals fachkundig erfahren wollen, sollten sich einer Führung anschließen und zum Schutz von Fauna und Flora nicht in die Auen treten.Landwirtschaftliche Nutzung

Eine Vielzahl von Quellbächen mündet seitlich in die Wadrill. Das Tal sei früher intensiv landwirtschaftlich genutzt worden, indem Bauern mit Wehren das Tal künstlich bewässerten. Reste von Seitengräben dieser Art langfristig als kulturhistorische Besonderheit wieder freizulegen ist eines von Ritters Zielen. Für landespflegerische Maßnahmen im großen Stil fehlt es nach seinen Angaben an Personal.

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