St. Wendel wird zur Party-Bühne

ST. WENDEL. (red/ru) Ein Land in Party-Laune: Auf acht in der gesamten Innenstadt verteilten Bühnen und im Bosenbach-Stadion feierten fast 200 Musiker - in Bands und solo - den Saarland-Tag in St. Wendel. Nena, Nicole, ATC, Daniel Lopes - die Liste der Starts war lang. Nur der Regen störte ein wenig.

 Die acht Bühnen in der Innenstadt waren wie hier beim Auftritt von ATC ständig dicht von Fans umlagert.Foto: ATB

Die acht Bühnen in der Innenstadt waren wie hier beim Auftritt von ATC ständig dicht von Fans umlagert.Foto: ATB

Foto: ( -lo- Mail)

Bereits als "die Barmherzigen Plateausohlen" auf der Open-Air-Bühne in die Saiten griffen, zogen dunkle Wolken über dem St. Wendeler Bosenbach-Stadion auf. Die Gruppe "Snailshouse" kam noch trocken davon, doch als Laith Al-Deen auf der Bühne stand, fielen die ersten Tropfen. Beim Nena-Konzert gab es jedoch kein Halten mehr. Es regnete schier ununterbrochen.Die 25 Getränke-, Verpflegungs- und Klamottenstände, die rings um die riesige Bühne aufgebaut waren, boten unter ihren Vordächern nur für ganz wenige der 17 000 Open-Air-Konzert-Besucher Schutz.Ministerpräsident sucht Schutz im Zelt

Zugegeben, es war ungemütlich geworden im weiten Rund des Bosenbach-Stadions, was die Stimmung der Musik-Begeisterten aber nicht zu trüben vermochte. Sie warteten geduldig auf die legendären "99 Luftballons", die tatsächlich im zweiten Drittel des Konzerts auf sie herabschwebten und mit denen es sich vortrefflich spielen ließ."Sagenhaft", sagte ein Zuschauer. "Als Nena damals ihre großen Erfolge während der neuen deutschen Welle hatte, war ich gerade 12 Jahre alt. Aber erst jetzt, 20 Jahre später, sehe ich sie live."Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der saarländische Ministerpräsident Peter Müller in ein schützendes Großzelt hinter der Bühne zurückgezogen. Nein, ein eingefleischter Nena-Fan sei er nicht, aber er höre ihre Musik recht gerne, sagte der Landesvater.Auch die Besucher in der St. Wendeler Innenstadt - enorme Menschenmassen, die kein Verantwortlicher zählen konnte - wurden nass. Alle Saarland-Tag-Gäste, die ab 19 Uhr die Formation New Generation auf der Stadtpark-Bühne erleben wollten, wurden zunächst enttäuscht. Dort bewegten sich nur die Tropfen vom Himmel. Von New Generation war auch 20 Minuten nach dem angekündigten Konzert-Beginn nichts zu hören, nur die Instrumente waren zu sehen. Und so mussten sich die Freunde von Abba- und Anastacia-Liedern zunächst in Geduld üben.Das galt auch, allerdings programmplanmäßig, für die jungen Fans von Daniel Lopes, der auf der Bühne in der Beethovenstraße sein neues Album vorstellen wollte. Da kündigten die SR1-Moderatoren Colette Drya und Thomas Rosch erstmal die Gruppe BPM aus Kiel an. Lopes komme später.Zunächst betäubten also die sechs jungen Leute mit "Don't worry" (Mach dir keine Sorgen) die Ohren. Im Disco-Sound ging es weiter - unter anderem mit Haddaway. Die Band von Frank Nimsgern bot ein ausgewogenes Programm. "Wir haben das Wetter nicht mitgebracht", versicherte Nimsgern in Bezug auf den leicht verregneten Saarland-Tag.Daniel Lopes in St. Wendel

Wer einen der "Superstars" aus der gleichnamigen Fernsehschau hören wollte, musste sich vor der Bühne in der Schillerstraße einfinden. Das war zu diesem Zeitpunkt ein leichtes Unterfangen - es ging nämlich immer dem Gekreische nach. So wie man sich das halt vorstellt, wenn viele sehr junge weibliche Menschen sehr begeistert von ihrem männlichen Idol sind. Daniel Lopes war da.Wesentlich ruhiger ging es zum gleichen Zeitpunkt vor der Mott-Bühne zu. Aber auch dort: Menschen über Menschen. Ab 21.30 Uhr sollte Nicole auftreten: Das Saarland bucht den Superstar. Nicole begann pünktlich. Von ihrer angeblichen Verstimmung darüber, dass im Vorfeld des Saarland-Tages mehr über Nena als über die ur-saarländische Nicole gesprochen wurde, war der Künstlerin nichts zu merken.

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