Star zum Streicheln

REINSFELD. (fab) Fritzi ist Film- und Fernsehstar, zehn Jahre alt und wie alle Füchsinnen sehr schlau. Sie hat mit ihrem Frauchen die St.-Martinus-Schule in Reinsfeld besucht, deren Schüler sich nach ihrem Schul-Logo als die "Reinsfelder Füchse" bezeichnen.

Aufgrund des prominenten Besuchs von Fritzi und ihrem Frauchen Micheline Frauenberg findet der außergewöhnliche Biologieunterricht der St.-Martinus-Schule in der Kulturhalle statt, an dem auch eine Kindergruppe des Reinsfelder Kindergartens teilnimmt. "Wir wollten den Unterricht so lebendig wie möglich gestalten", sagt Schulleiter Albert Klein. Angst hat niemand. Als die Luxemburgerin den Kindern in der ersten Reihe Fritzi hinhält, wollen alle sofort das Tier streicheln. "Fritzi hat aber ein weiches Fell", sagt Melina und darf die Füchsin sogar auf ihren Arm nehmen. Das Tier sitzt ganz locker auf der Schulter von Micheline Frauenberg, als diese mit ihrem Unterricht beginnt. "Ein Fuchs ist kein Haustier, er gehört in den Wald. Wisst ihr warum?", fragt sie. Die Kinder erfahren, dass ein Fuchs am Tag schläft und in der Nacht auf Wanderschaft geht, um die Mäuse zu jagen. "Er hat auch ganz scharfe Zähne", weiß der zehnjährige Aron, der auch noch wissen will, wo Fritzi schläft. "Im Waschbecken", antwortet Frauenberg, und alle Kinder lachen. Sie erklärt, dass Fritzi stubenrein ist - aber "wenn Fritzi hier sein Revier markiert, dann stinkt es dermaßen, dass ihr zwei Wochen keinen Unterricht habt!" "Das ist doch egal, wir bekommen ja Osterferien", ruft Manfred. Die Kinder lernen im Verlauf der Stunde auch noch, dass Füchse im Hühnerstall die Eier wollen, weil sie Kalk benötigen, und dass der dicke Schwanz das Gleichgewicht des Tieres steuert. "Wie ist denn Fritzi zum Haustier geworden?", will Kevin wissen. Fritzis Mutter wurde von einem Jäger erschossen. Da sie schon einmal einen Fuchs großgezogen hatte, brachte man ihr gleich alle vier Fuchswelpen. Das kleinste und schwächste Tier war Fritzi. Als sie dann die Welpen aussetzte, kam einer immer wieder zurück - Fritzi. "Ich gab es auf, sie immer wieder wegzuschicken", erinnert sich die Luxemburgerin. Nach einer Stunde ist der Biologieunterricht beendet. "Es wird ein bleibender Eindruck entstehen, von dem die Kinder noch lange zehren werden", freut sich Schulleiter Albert Klein, dass der Termin realisiert werden konnte. Denn die zahme Fritzi ist ein viel beschäftigter Film- und Fernsehstar. "Filmtaugliche Füchse sind äußert selten", erklärt Frauenberg. Neben zahlreichen Fotoshootings und Fernsehauftritten ist sie demnächst auch im Kino, in den Filmen "Die wilden Hühner" und "Knallhart" zu sehen. Hierzu wurde sie von Star-Regisseur Detlef Buck eigens angefordert. Infos unter: www.fritzi.lu

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