Steigender Bedarf

HERMESKEIL/KELL AM SEE. (hm) Die Lebensberatungsstellen Hermeskeil und Saarburg in der Trägerschaft des Bistums Trier stellten im Rahmen der Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses der Verbandsgemeinde Kell am See den Jahresbericht 2003 vor. Griffig und informativ waren die Inhalte. Der Überblick zeigte, dass ein jährlich steigender Bedarf an Beratung zu verzeichnen ist.

Das Team der beiden Lebensberatungsstellen um Marita Krist, Hermeskeil, und Josef Junk, Saarburg, arbeite kompetent und erfolgreich, so die Erkenntnis des Jahresberichtes. Sie beraten kostenlos und unterliegen der Schweigepflicht. So habe es im vergangenen Jahr allein in Hermeskeil 1087 Beratungskontakte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gegeben. Eine ähnlich große Zahl von Personen fand den Weg zur Lebensberatung in Saarburg. Die beiden Leiter der Beratungsstellen machten darauf aufmerksam, dass Eltern mit ihren Kindern und Jugendlichen prozentual am häufigsten den Kontakt mit der Erziehungsberatung suchten. In der Erziehungsberatung sind die häufigsten Themen Unsicherheiten und Differenzen in Erziehungsfragen, Probleme im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung, Probleme bei Alleinerziehenden und Stieffamilien, Krankheit, Tod und Trauerbegleitung. Die Kinder zeigen Symptome wie Arbeits- und Leistungsstörungen, Ängste, Aggressionen und Selbstwertprobleme, körperliche Beschwerden, aber auch Entwicklungsauffälligkeiten. Krankheit, Tod, seelische Behinderung, Trennung und Scheidung, Sexualität sowie besondere Arbeitsbelastungen sind weitere Gründe, die bei Erwachsenen die Suche nach Rat aufkommen lassen. Mit Blick auf die Statistik verwiesen die Verantwortlichen der Lebensberatungsstellen darauf, dass 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen bei beiden leiblichen Eltern, 29 Prozent bei einem allein erziehenden Elternteil, die restlichen Kinder und Jugendlichen bei Großeltern, Verwandten oder in Pflegefamilien leben. Besonders betont wurde zudem, dass erhebliche finanzielle Mittel des Bistums, aber auch des Landes, des Landkreises Trier-Saarburg sowie der Verbandsgemeinden für die Lebensberatungsstellen aufgewandt werden. So zahlte laut Angaben von Bürgermeister Werner Angsten die Verbandsgemeinde Kell am See im vorigen Jahr rund 16 000 Euro.Sprechstunden auch in Kell am See

Seit mehreren Jahren finden im Kindergarten in Kell am See Sprechstunden der Lebensberatungsstelle statt. 93 Prozent der Ratsuchenden waren dort weiblich, der jüngste Ratsuchende fünf Jahre, der älteste Ratsuchende 62 Jahre alt. 75 Prozent der Fälle wurden der Erziehungs- und Familienberatung, 25 Prozent der Eheberatung zugeordnet. Doch es gibt auch Anlass zur Sorge: Nach drei Jahrzehnten gesicherter Förderung gerieten die Quellen der Finanzierung ins Wanken, machten Krist und Junk deutlich. Dabei steigen die Anmeldungen in den Beratungsstellen ständig. Zudem seien die Beratungsfälle komplexer und dringender geworden. Von Marita Krist wurde darauf hingewiesen, dass seit Herbst 2003 in Hermeskeil auch Online-Beratung angeboten wird. Diese Form der Beratung werde gerne von Jugendlichen und jungen Paaren genutzt, sagte die Leiterin der Lebensberatungsstelle.

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