Stein für Stein den Frieden bauen

LAMPADEN. Über 20 Jahre ist es her, dass sich eine Delegation aus Lampaden auf eine Erkundungsfahrt in das französische Städtchen Cocheren in Lothringen machte, um dort auszukundschaften, ob man mit dieser Gemeinde eine Partnerschaft eingehen könne. Inzwischen jährt es sich zum 20. Mal, dass die beiden Orte ihre Partnerschaft besiegelten. Ein Anlass, das Jubiläum in Lampaden gebührend zu feiern.

Es ist eine gute Partnerschaft, das war das Echo aller Beteiligten aus Lampaden und aus Cocheren. Immerhin sind inzwischen 20 Jahre vergangen, seit die ersten Bande geknüpft wurden. Die damaligen Ortsbürgermeister Paul Bladt aus Cocheren und Theo Willems aus Lampaden sind seit dem ersten Festakt die besten Freunde. Bladt erinnerte sich mit Freude an die erste Begegnung: "Ende des Jahres 1984 kam eine Delegation aus Lampaden zu uns nach Cocheren - wie ich heute weiß, mit der Absicht, in aller Stille unseren Ort auszukundschaften. Der Delegation öffnete sonntags ein verschmutzter, mitten in der Arbeit steckender Bürgermeister, der in der Woche keine Zeit dazu hatte. Was sollte man nur von mir gedacht haben? Doch heute zählt nur noch eines: Wir haben eine gut funktionierende Partnerschaft." Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, und beide Gemeinden blicken auf eine gut funktionierende Partnerschaft zurück. "Wir sind den Gründern der Partnerschaft dankbar für deren Initiativen", sagte Bernard Martin, Bürgermeister von Cocheren. "Eine Partnerschaft ist eines der Fundamente für ein besseres Verständnis der Völker. Sie bringt einen Stein mehr für den Aufbau des Friedens in der Welt." Auch Ortsbürgermeister Ewald Hermesdorf zeigte sich dankbar anlässlich der positiven Entwicklung. "Die Partnerschaft ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Verpflichtung für beide Seiten, diese Partnerschaft nicht langweilig werden zu lassen und immer neue Impulse zu setzen." Es sei wünschenswert, wenn auch die Jugend beider Partnergemeinden aufeinander zugehen würde. Dies sei der einzige Punkt, der noch einen Nachholbedarf darstelle. Die befreundeten Altbürgermeister Bladt und Theo Willems stellten übereinstimmend fest: "Was uns noch fehlt, ist die Verbindung, die eigentlich einer Brautschau folgen soll. Offensichtlich müssen wir aber weitere 20 Jahre darauf warten." "Heute stehen Menschen hier, die die alten Vorurteile überwunden und zueinander gefunden haben", sagte Erwin Berens, Beigeordneter der VG Kell am See. Ein großes Programm erwartete die Besucher des Jumelage-Festes: Nach dem Festhochamt, gestaltet vom Kirchenchor Cocheren, dem Hommes Quartett und dem Kirchenchor Lampaden spielte der Musikverein "Lyra" Zerf mit den Nationalhymnen zum Festakt und anschließend zum Frühschoppenkonzert auf. Eine Bilderausstellung und eine DVD-Präsentation "20 Jahre Partnerschaft", Kutschfahrten und eine Schätzfrage sorgten für einen lockeren Nachmittag. Höhepunkte des Tages waren jedoch die Auftritte des Singkreises Cocheren, des Hommes Quartett Hombourg Haut, der Seniorentanzgruppe Lampaden und insbesondere das Konzert des Slowenierchors "Jadran Chor". Am Abend spielte "George Marx" auf. Jeder Gast konnte mit einem Wollfaden in den Farben der deutsch-französischen Flaggen ein Stück weben, so dass ein Netz-Bild als Symbolik für das Miteinander-Verwoben-Sein entstand. Dieses Netz erhielten die französischen Gäste als Erinnerung.

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