Steinbruch bekommt neue Gegner

Der Widerstand gegen den geplanten Quarzit-Steinbruch bei Mandern wächst. In einer Resolution hat sich jetzt der Naturschutz-Beirat des Kreises Trier-Saarburg klar gegen das Vorhaben im Herzen des Naturparks Saar-Hunsrück ausgesprochen.

Mandern. Während die obere Landespflegebehörde - die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord - in Koblenz den Antrag der potenziellen Betreiberfirma Lehnen noch prüft, haben die Gegner des geplanten Steinbruchs bei Mandern (der TV berichtete) Verstärkung bekommen: Der in beratender Funktion tätige Fachbeirat für Naturschutz des Kreises Trier-Saarburg hat das Land Rheinland-Pfalz dazu aufgefordert, "einen Quarzitabbau im Naturpark Saar-Hunsrück nicht zuzulassen". Zur Erinnerung: Die Baufirma Lehnen aus Sehlem will den seit Jahrzehnten stillgelegten Manderner Steinbruch reaktivieren und auf einem circa 15 Hektar großen Areal nahe der Hunsrückhöhenstraße (B 407) bis zu 100 Meter tief graben und jährlich zwischen 100 000 und 200 000 Tonnen Quarzit abbauen. Weil die landeseigene Staatswaldfläche aber mitten in der Kernzone des Naturparks liegt, müsste das Betreiber-Unternehmen zunächst von gesetzlichen Auflagen befreit werden. Dieser Antrag liegt zurzeit in Koblenz vor.

Der Naturschutz-Beirat des Kreises hofft auf eine ablehnende Antwort. Denn: "Der beantragte Quarzitabbau stellt einen massiven Eingriff in Natur und Landschaft des Naturparks dar", erklärt das Gremium in seiner Resolution. Vor 30 Jahren sei der Naturpark gegründet worden, um den Fremdenverkehr in einer geschützten Natur zu fördern und "Erholung in der Stille" zu garantieren.

Dieser Zielsetzung steht die Errichtung eines riesigen Steinbruchs ausgerechnet in der Kernzone diametral entgegen", betont der Beirat. Für die Bewohner der Region hätte der Steinbruch in Form von zunehmendem LKW-Verkehr, einer auch durch Sprengungen verursachten Steigerung des Lärmpegels und einer Minderung der Trinkwasserqualität "unzumutbare Folgen".

Auf den letztgenannten Punkt legt auch Werner Angsten (CDU), der bereits wiederholt seine Bedenken gegen das Projekt geäußert hat, die Aufmerksamkeit: "Den Mandernern würde durch den Steinbruch im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben", sagt der Keller Verbandsgemeinde-Bürgermeister. Denn das Abbau-Gelände befindet sich in unmittelbarer Nähe des einzigen Einzugsgebiets, das den 900-Einwohner-Ort mit Trinkwasser versorgt. Was Angsten optimistisch macht, dass dem Steinbruch-Projekt ein Riegel vorgeschoben wird, ist in diesem Zusammenhang eine Stellungnahme der Trierer SGD-Regionalstelle Wasserwirtschaft, die diese an die Behördenzentrale in Koblenz weitergeleitet hat. Darin heißt es, dass das Vorhaben "grundsätzlich eine Verschlechterung in einem enorm wichtigen Wassergewinnungsgebiet darstellt" und ihm daher "aus wasserwirtschaftlicher Sicht nicht zugestimmt werden kann".

Klare Aussagen kommen inzwischen auch aus den Nachbarorten von Mandern: "Wir werden uns bis zur letzten Instanz gegen diesen Steinbruch wehren, weil er im Widerspruch zu all unseren Bemühungen in den letzten Jahren stehen würde, den Tourismus und den Naturschutz zu fördern", sagt Waldweilers Ortsbürgermeister Manfred Rauber. Auch Wolfgang Schäfer, SPD-Kreistagsmitglied aus Schillingen, betont: "Ich bin massiv gegen dieses Projekt."

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