Hermeskeil. (doth) Von 24 Unternehmen im Industriegebiet "Grafenwald" waren 18 vertreten. "Wir wollten alle zusammenbringen, damit man sich mal kennen lernt", begründete Stadtbürgermeisterin Ilona König die Initiative. Fragen wie "Wo drückt der Schuh?" und "Wo können wir helfen?" sollten zur besseren Zusammenarbeit beitragen. "Grafenwald ist nicht weit weg, und trotzdem liegen Welten zwischen uns", stellte HGV-Vorsitzende Angelika Kohlhaas fest. Ihr Verband will die örtliche Industrie motivieren, bei der neuen Ausrichtung des HGV mitzuwirken.Was geplant ist, erklärte Stadtmarketing-Fachfrau Jutta Straubinger. Ein Netzwerk zwischen den Gewerbetreibenden soll entstehen. Der Verband versteht sich als Bindeglied zwischen Politik und Wirtschaft. Der HGV hat bereits ein sehr erfolgreiches Jahr geschafft, in dem sich die Mitgliederzahl auf 110 fast verdoppelt hat. Die neue Struktur soll die Abteilungen Einzelhandel, Handwerker, Dienstleistung, Gastronomie, Gesundheit, Immobilienbesitzer, Sonstiges und möglichst auch Industrie aufweisen. Je ein Sprecher steht den Abteilungen vor. Anfang September wird beim HGV ein neuer Vorstand gewählt, der diese Struktur aufweisen soll."Ziel ist es, einen neuen Schub an Kaufkraft in der Region zu erhalten", begründet Jutta Straubinger die Bemühungen. Dazu könnten auch gemeinsame Veranstaltungen der Industriebetriebe wie ein Tag der offenen Tür im Grafenwald beitragen.Ehrenfried Fuchs vom Autohaus Simon und Fuchs sprach wohl allen aus der Seele: "Nach 25 Jahren passiert endlich mal was für den Grafenwald". Man habe sich stets vernachlässigt gefühlt. Die einzige Verbindung mit der Verwaltung seien Gebühren- und Steuerbescheide gewesen.Dass die jedoch korrekt ankommen, ist schon ein kleines Wunder, denn es gibt im Grafenwald zwar Hausnummern, aber keine Straßennamen. Mehrere Firmenchefs monierten: "Kunden und Zulieferer stehen trotz Navi oft rum wie der Ochs' vorm Berg und finden uns nicht."Das soll sich jetzt ändern, versprach VG-Bürgermeister Michael Hülpes. Eine Bitte der Runde an den Wirtschaftsförderungsausschuss, die Firmen zu besuchen, um sich vor Ort zu informieren, soll auch erfüllt werden.