Topnote für neue Ruwer-Hochwald-Traumschleife

Hentern · Mit der Ruwer-Hochwald-Schleife ist in Hentern (Verbandsgemeinde Kell) ein neuer Premium-Wanderweg entstanden. Die Jury vom Deutschen Wanderinstitut gab dem 12,8 Kilometer langen Kurs 80 Punkte, was ihm bundesweit einen Platz unter den zehn besten Rundwanderwegen sichert. Der TV stellt die Route vor, die am 23. Juli eröffnet wird.

Hentern. Wer am Henterner Sportplatz durch das aus Holz gezimmerte Eingangstor tritt, darf sich auf seiner Wanderung auf der neuen Ruwer-Hochwald-Schleife auf eine anspruchsvolle Tour durch eine abwechslungsreiche Landschaft freuen. 12,8 Kilometer ist der Kurs lang, der den 400-Einwohnerort Hentern in einem großen Bogen umrundet. Weil es auf der Runde knapp 400 Höhenmeter bergauf geht und auf schmalen Pfaden über teilweise steile Passagen führt, sollten die Wanderer aber schon eine gute Kondition und vor allem festes Schuhwerk mitbringen. Allerdings, so der Hinweis der Keller Tourismus-Chefin Walburga Meyer, "sind an drei Stellen Abkürzungen ausgeschildert, an denen man zurück nach Hentern kommt". Es ist also kein Muss, den kompletten Kurs unter die Stiefel zu nehmen.
Experten beurteilen Strecke


Wer darauf verzichtet, verpasst jedoch auch einiges. "Gerade die Vielfalt und der Facettenreichtum zeichnen diese Strecke aus und machen das gute Ergebnis bei der Zertifizierung aus", sagt Meyer. Um den Titel "Premium-Wanderweg" zu bekommen, musste sich auch die Ruwer-Hochwald-Schleife dem Urteil der Juroren vom Deutschen Wanderinstitut in Marburg stellen. Die Experten haben den Weg getestet und kürzlich ihre Bewertung abgegeben.
"Wir haben uns ja schon ein vernünftiges Ergebnis erhofft. Was dann aber herausgekommen ist, hat uns im positiven Sinn fast erschlagen", freut sich Josef Thiel, der erste Beigeordnete von Hentern. 80 Erlebnispunkte haben die Fachleute an die neue Traumschleife (siehe Extra) vergeben. Damit zählt die Route um Hentern bundesweit zu den zehn besten Rundwanderwegen.
Vom Startpunkt am Sportplatz aus geht es zunächst hoch in Richtung Gipfelkopf. Auf dem Weg dorthin bietet sich den Wanderern auf den aussichtsreichen Passagen über Wiesen und vorbei an Feldern ein weiter Blick über den Höhenzug des Schwarzwälder Hochwalds. Am Gipfelkopf selbst steht eine sogenannte Sinnesbank, die zu einer ersten Verschnaufpause einlädt. Der anschließende Abstieg geht hinunter bis zur Ruwer. Über den plätschernden Bach führt ein neuer Holzsteg, den Andreas Ludwig, der Wegewart des Vereins Erholungsgebiet Hochwald, gebaut hat. Es folgt der schwierigste Teil der Strecke. Denn es beginnt nun der kraftraubende Kletterpartie zu zwei imposanten Felsformationen aus Quarzit - zuerst zum Marjeterfelsen und dann zum Heckelbuschfelsen, der mit 490 Metern über Normalnull den höchsten Punkt der Strecke markiert.
"Dieser Abschnitt hat uns am besten gefallen, obwohl er schon anstrengend ist", sagen die passionierten Wanderer Norbert und Gaby Jakobs aus Waldrach, die die neue Traumschleife bereits getestet haben. Nach den Felsen geht es wieder hinunter Richtung Dorf. In Blickweite des früheren Forsthauses biegt der Weg aber wieder in den Wald ab. Zu Beginn des letzten Streckenviertels wartet eine Passage, für die es von den Juroren Punktabzüge kam. Dort musste der Weg ein kurzes Stück entlang der Kreisstraße zum Zerfer Bahnhof geführt werden.
Für die anschließende zweite Ruwer-Überquerung und den Weg hinauf zu einem weiteren Aussichtspunkt - der sogenannten Drehscheibe gab es dann wieder bessere Noten. Von dort führt der Pfad unterhalb des Dorfes Baldringen zurück zum Henterner Sportplatz. Die neue Traumschleife hat in ihrer Entstehung 5200 Euro gekostet. Die Gemeinde hat dafür Zuschüsse vom Erholungsverein und von Sponsoren bekommen. Außerdem haben rund 25 ehrenamtliche Helfer in mehreren Einsätzen circa 250 Arbeitsstunden geleistet.
Eröffnung des Premium-Wanderwegs ist am Samstag, 23. Juli. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Sportplatz Hentern.In der Nähe des 2007 eröffneten Fernwanderwegs Saar-Hunsrück-Steig sind inzwischen fast 60 Traumschleifen entstanden. Mit diesem dichten Netz von Qualitätswegen soll das Wanderangebot in der Region ergänzt werden. Mit der Litermont-Gipfeltour (84 Punkte) und dem Felsenweg in Losheim (ebenfalls 84 Punkte) gibt es im Saarland bereits zwei Traumschleifen, die 2005 beziehungsweise 2007 als schönste Rundwanderwege Deutschlands gekürt wurden. Diesen Titel errang 2009 auch der Mittelalterpfad in Herrstein (84 Punkte) im Kreis Birkenfeld. Im Kreis Trier-Saarburg sind mit dem neuen Weg bei Hentern nun insgesamt acht Traumschleifen entstanden. Bisher hatte dort der Kasteler Felsenpfad (74 Punkte) den Spitzenplatz inne. In der VG Kell befinden sich außerdem der Greimerather Höhenweg (52 Punkte) und der Schillinger Panoramaweg (51 Punkte). In der VG Hermeskeil gibt es mit dem Rockenburger Urwaldpfad (58 Punkte) und der Königsfeldschleife (60 Punkte) zwei Premium-Rundwanderwege. ax

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort