Traditionen müssen gepflegt werden

KELL AM SEE. Kirmes zu feiern, ist von je her eine jährlich wiederkehrende Festlichkeit aller Pfarreien. Dabei aber auch Traditionen zu bewahren und diese den Bürgern nahe zu bringen, ist das Bestreben nicht nur des Keller Ortsbürgermeisters.

"Warum bietet ihr nicht mal moderne Events bei der Eröffnung der Kirmes? In jedem Jahr der gleiche Ritus: Fassanstich, Reden, Bierstände und Musikverein. Das fragte mich meine Tochter." Benny Werhan, einer der Kirmeswirte, hatte, wie er erklärte, eine Antwort darauf. "Tradition", so habe er seiner Tochter entgegnet, "muss gepflegt werden. Ohne Traditionen hat das dörfliche Leben kaum noch Sinn." Und die Keller wissen ihre Tradition zu pflegen. Den Ort für den zünftigen Anstich hatten Ortsbürgermeister Walter Rausch und die Kirmeswirte so gewählt, dass der historische Hintergrund, bestehend aus Pfarrkirche, dem neuen "Millenhaus" und der "Alten Kate", eine imposante Kulisse boten. Kaum war die Messe in der Bartholomäus-Kirche vorbei, füllte sich der Kirmesplatz im Nu mit mehr als 400 Einheimischen und Gästen. Sechs Gastronomen hatten, wie in jedem Jahr, ihre Stände aufgebaut, die in Windeseile besetzt waren. Schausteller und Budenbesitzer warteten nur darauf, dass der offizielle Teil bald beendet sein würde, um der Veranstaltung den notwendigen Flair zu geben. Doch wie die Tradition es verlangt, trat Ortsbürgermeister Rausch vor das Volk. "Dass bei dieser Kirmes wieder so viele freiwillige Helfer mitgearbeitet haben, ist für mich ein sicheres Zeichen für den guten Geist und den Zusammenhalt innerhalb unserer dörflichen Gemeinschaft." Sprach es und machte sich auf, das erste Fass, auf das schon alle warteten, fachmännisch anzustechen. "Es ist heute das 15. Mal, dass ich als Ortsbürgermeister das Kirmesfass anschlage, es hat immer geklappt." Und es klappte auch dieses Mal. Ebenso mit dem Wetter. St. Bartholomäus, der Schutzpatron der Pfarrei, hatte ein Einsehen und geizte nicht mit warmem Bierwetter bis in den späten Abend.Heute wird die Miss Hochwald gewählt

Zu den Klängen des örtlichen Musikvereins und den Melodien des Männergesangvereins "Sängerbund" Kell am See verlebten nicht nur die Einheimischen einen traditionell geprägten Kirmesabend. Platzkonzerte, Unterhaltungsmusik und buntes Kirmestreiben waren auch am Sonntag Trumpf in der Hochwaldgemeinde. Bemerkenswert ist der von Jahr zu Jahr größer werdende Krammarkt. Nahm er im vergangenen Jahr schon rund einen Kilometer Wegstrecke innerhalb der Ortschaft in Anspruch, so dürften in diesem Jahr einige Meter dazu gekommen sein, verriet Bürgermeister Werner Angsten. Höhepunkt der Keller Kirmes jedoch wird heute der traditionelle Viehmarkt auf dem Gelände neben dem Sportplatz sein. Ab 9 Uhr stellen dort Groß- und Kleintierzüchter ihre Zuchttiere vor. Bei den Rindern stellt sich auch in diesem Jahr wieder die Frage: Wer wird Miss Hochwald?

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