Übergewicht, Alter und Bewegungsmangel

HERMESKEIL. (fab) Medizin statt Feier: Die Hochwälder Gesundheitsgespräche zum Thema Volkskrankheit "Arthrose" (Gelenkverschleiß) und deren Behandlung sorgten für viel Zulauf.

So einen Andrang hat die Hochwaldhalle bisher selten erlebt. Bereits eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung sind alle Sitzgelegenheiten vergeben. "Es ist überwältigend, die Halle so gefüllt zu sehen", sagte der Chefarzt der Unfallchirurgie am Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus, Dr. Heinz-Gerhard Braick, in seiner Begrüßung. Die Zuhörer lauschten gebannt den Ausführungen des Unfallchirurgen. Einige Besucher machten sich auf den ausgelegten Schreibblöcken Notizen. "In unserer Unfallchirugie implantieren wir jedes Jahr über 300 Hüft- und Kniegelenke und die Tendenz ist steigend", berichtete der Chirurg. Diese Leistung sei eine der Kernkompetenzen des Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhauses und habe sich über die Grenzen Hermeskeils herumgesprochen - "was der zahlreiche Besuch der Veranstaltung eindrucksvoll beweist", sagte der Geschäftsführer der Marienhaus GmbH, Bernd Molzberger. In der Reihenfolge des Behandlungssystems "Facharzt - Klinik - Reha", betraten die Referenten die Bühne. Dr. med. Johannes Stange, Facharzt für Orthopädie, nannte konservative Behandlungsmethoden wie Akupunktur und zeigte stark lädierte Knie- und Hüftgelenke: "Wenn nichts mehr hilft, muss operiert werden." "Pro Fall kostet eine Operation zwischen 8000 bis 15 000 Euro", erklärte Hans-Norbert Trierweiler von der AOK Trier-Saarburg. Die Gründe für eine Arthrose sind vielfältig und reichen von Sportverletzungen, Übergewicht, dem zunehmenden Alter bis zum Bewegungsmangel. Deshalb animierte Dr. Klaus Steinbach, Direktor der Orthopädischen Reha-Kliniken in Weiskirchen, die Zuhörer zu einigen Lockerungsübungen. Der Fachmann informierte über die Rehabilitation nach gelenkchirurgischen Operationen. Er betonte, dass der Patient immer im Mittelpunkt stehe. Nach knapp zwei Stunden endeten die Hermeskeiler Gesundheitsgespräche unter großem Beifall. "Die Veranstaltung war sehr aufschlussreich", resümierte etwa Besucherin Erika Neufing aus Hermeskeil. Ihre Erkenntnis: "Nicht gleich operieren, wenn es nicht sein muss."

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