Übungen vor der Frühmesse

MANDERN. 2003 ist das große Jubiläumsjahr der Hochwälder Feuerwehren. Die Serie der Feste ging am vergangenen Wochenende in Mandern weiter. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 70 Jahre alt, die Jugendfeuerwehr feierte ihr 20-jähriges Bestehen.

 Viele Jugendwehren aus der Verbandsgemeinde Kell am See waren beim Manderner Doppeljubiläum dabei.Foto: Hans Muth

Viele Jugendwehren aus der Verbandsgemeinde Kell am See waren beim Manderner Doppeljubiläum dabei.Foto: Hans Muth

Die Feierlichkeiten, die sich im und am Jugendheim abspielten, begannen mit einem Kameradschaftsabend. Jugendspiele und Jugendwettkämpfe waren im gesamten Ort angesagt. Von einem Parcours zum nächsten zogen die jungen Brandbekämpfer aus der gesamten Verbandsgemeinde. Eine Feuerwehrausstellung rundete das Doppel-Jubiläum ab. Wehrleiter Wolfgang Anell weiß, worin die Zukunft liegt: "Das große Jubiläum soll nicht im Mittelpunkt stehen. Dort gehört eindeutig das 20-jährige Bestehen der Jugendwehr hin." Als die Manderner Feuerwehr 1933 gegründet wurde, bestand die Ausrüstung gerade mal aus einer Handpumpe, einem Schlauchwagen, einigen Hanf-Schläuchen, zwei Hakenleitern und einer Ausziehleiter. Details aus der Anfangszeit verrät die Feuerwehrchronik. Zum Bedienen der Handpumpe seien bis zu sechs Mann erforderlich gewesen. Im Sommer begannen Übungen bereits um vier Uhr morgens, "da bis zur Frühmesse um acht Uhr die Übung beendet und anschließend das Vieh gefüttert sein musste". Die Alarmierung im Ernstfall erfolge entweder durch zwei Hornisten oder mit Hilfe der Kirchenglocken. 1951 wurde die Freiwillige Feuerwehr Mandern bei einem Monatsbeitrag von 30 Pfennigen als Verein neu gegründet. Der Antrag auf Gründung einer Feuerwehr-Musikkapelle wurde aus finanziellen Gründen von der Mitgliederversammlung abgeschmettert. Ein weiterer Antrag im Jahr 1976, einen Fanfarenzug zu gründen, wurde ebenfalls mehrheitlich verneint. Die Motorspritze TS 8/8, mit deren Anschaffung 1956 ein lang gehegter Wunsch der Wehrmänner in Erfüllung ging, verrichtet noch heute ihren Dienst in Mandern. An Mitgliedern hat es der Freiwilligen Wehr nie gemangelt. Bereits 1958 gab es mehr Feuerwehrleute als Uniformen. Obwohl die Ausrüstung aus der Gründungszeit natürlich Welten von den heutigen technischen Möglichkeiten entfernt ist, vermissen Wehrleiter Wolfgang Anell und seine Kollegen eine "charmante historische Begleiterscheinung": Die Ehrendamen, die früher beim Festumzug dabei waren, sind leider Geschichte. 1962 wurde übrigens beschlossen, "in Zukunft zu den Übungen wieder von den Hornisten blasen zu lassen, da die Sirene zu erschreckend ist". Zahlreiche Einsätze hat die Wehr aus Mandern in all den Jahren hinter sich bringen müssen, viele Wettkämpfe hat sie bestritten. Bereits 20 Jahre alt ist die Jugendfeuerwehr. Sie wurde als dritte Jugendwehr in der Verbandsgemeinde Kell am See gegründet und ist sehr aktiv, wie Wehrführer Anell berichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort