Unbekannte heizen mit Auto über Modellflugplatz in Gusenburg

Gusenburg · Spuren der Verwüstung haben Unbekannte auf der Landebahn des Modellflugplatzes bei Gusenburg hinterlassen. Der betroffene Verein muss die Schäden in mühsamer Handarbeit beseitigen. Aber es gibt Hoffnung, dass Zeugen die Täter beobachtet haben könnten.

 Die durch die Autoreifen herausgedrückten Grasstücke müssen von Mitgliedern des Modellflugclubs wieder befestigt werden. Außerdem muss Mutterboden aufgefüllt werden, damit die Bahn wieder zu gebrauchen ist.

Die durch die Autoreifen herausgedrückten Grasstücke müssen von Mitgliedern des Modellflugclubs wieder befestigt werden. Außerdem muss Mutterboden aufgefüllt werden, damit die Bahn wieder zu gebrauchen ist.

Foto: (h_hochw )

"Das kann doch wohl nicht wahr sein" - das war der erste Gedanke von Reinhold Fusenig, als er sich mit seinen Kollegen am Sonntag die Schäden auf dem Gusenburger Modellflugplatz angeschaut hat. Am Vorabend war offensichtlich jemand mit dem Auto über die Start- und Landebahn gefahren und hat dabei tiefe Löcher in der Wiese hinterlassen (siehe Fotos). Der Modellflug-Verein hat Anzeige erstattet, die Polizei Hermeskeil ermittelt wegen Sachbeschädigung.

"Wir waren am Samstag noch bis 18 Uhr auf der Anlage", berichtet Fusenig, der Vorsitzende des 47 Mitglieder zählenden Modellflugclubs Gusenburg (siehe Info). Gegen 20.15 Uhr sei der Mähdienst am Platz vorbeigefahren und habe die Verwüstungen entdeckt. "Es gibt also ein recht enges Zeitfenster, in dem das Ganze passiert sein muss."
Den Sachschaden an der Start- und Landebahn schätzt Michael Wahlen, Leiter der Polizeiinspektion Hermeskeil, auf etwa 200 Euro. "Der Schaden ist nicht das Schlimmste, mehr die Zeit, die wir nun reinstecken müssen, und der Ärger, den wir jetzt damit haben", klagt Fusenig.

Denn wegen des schönen Wetters nehme auch der Flugbetrieb zu. Und die Bahn müsse deshalb so schnell wie möglich wieder hergerichtet werden. "Wir müssen die Löcher mit Mutterboden verschließen, weil sonst die Flugzeuge beim Ausrollen hängenbleiben und sich überschlagen würden. Damit sind zwei, drei Mann schon ein paar Stunden beschäftigt."
Die Start- und Landebahn sei im Prinzip eine "extrem kurz gemähte Wiese", bei der das Moos "durchkommt". Die etwa 150 Meter lange Bahn werde entsprechend gepflegt und einmal pro Woche gemäht. Laut Vereinschef gab es schon mehrmals "Einbruchsversuche". Dabei hätten Unbefugte vergeblich versucht, in die vereinseigene Garage auf dem Gelände zu gelangen. Eingezäunt sei der Platz bewusst nicht. "Die Flugzeuge fliegen die Bahn relativ niedrig an. Wenn es einen Zaun gäbe, könnten wir leicht mit den Fliegern da reingeraten."

Laut dem Hermeskeiler Polizeistellenleiter Michael Wahlen ist der Platz "mit dem Auto problemlos anzufahren", über einen geteerten Wirtschaftsweg. "Aber wer geht schon davon aus, dass da jemand so einen Blödsinn veranstaltet? Das ist schon eine schöne Schweinerei." Offenbar habe jemand testen wollen, wie sein Auto auf dem "frisch gemähten Moos-Plateau driftet". Er habe allerdings die Hoffnung, dass sich Zeugen bei der Polizei melden. Denn der Feldweg werde von den Gusenburgern rege genutzt.

Darauf setzt auch Ortsbürgermeister Josef Barthen, der selbst bei der Polizei Hermeskeil arbeitet. Der Modellflugplatz liege direkt an einem Verbindungsweg, der vom Ort in Richtung Landesstraße 147 und des ehemaligen Schießstands führe. "Da sind viele Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jemand etwas gesehen haben könnte." Der oder die Täter hätten offenbar vor Ort auch noch gegrillt, weiß Barthen. Man habe eine Grillschale auf der Anlage gefunden, die "noch warm gewesen" sei. Barthen will zudem bei den ortsansässigen Jägern nachfragen, ob vielleicht jemand vom Hochsitz aus etwas gesehen hat. "Aber deren Saison hat eigentlich noch nicht begonnen." Mit Vandalismus in dieser Form, sagt der Ortsbürgermeister, habe man in Gusenburg glücklicherweise noch keine Erfahrungen gemacht. "Hin und wieder wird nach Festen mal eine Kleinigkeit beschädigt. Aber etwas Vergleichbares hatten wir bei uns bislang noch nicht."

Die Polizei Hermeskeil sucht Zeugen des Vorfalls auf dem Gusenburger Modellflugplatz.. Wer am Samstag zwischen 18 und 20 Uhr etwas beobachtet hat, kann sich unter Telefon 06503/91510 melden.Extra

Der Modellflugclub Gusenburg besteht seit 1973. Laut dem Vereinsvorsitzenden Reinhold Fusenig gibt es zurzeit 47 Mitglieder, die aus dem Raum Trier, dem Hochwald und dem benachbarten Saarland kommen. Die Altersspanne der Mitglieder reiche von zwölf bis 80 Jahre. Der Flugplatz bei Gusenburg werde bei gutem Wetter fast täglich genutzt, nicht nur an den Wochenenden.

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