Uneinigkeit über Bus

HERMESKEIL. Wie sollen die Busse am Hermeskeiler Bahnhof und in der Trierer Straße fahren, und wo sollen sie halten? Diese Frage diskutierte der Stadtrat ausführlich. Er beschloss, die ursprünglich stadtauswärts geplante Bushaltebucht nicht zu bauen.

Mit Bussteigen ist der Vorplatz des Hermeskeiler Bahnhofs gut bestückt: Sieben Haltestellen sind großzügig über den Platz verteilt - wahrscheinlich allerdings nicht mehr lange. Die Bussteige sollen 24 Parkplätzen für die Nutzer des zukünftigen Ruwer-Hochwald-Radwegs weichen, außerdem werden auf dem Bahnhofsvorplatz Haltepunkte und Parkplätze für Touristen-Busse gebaut. Die Fraktionen des Stadtrats sind sich nicht einig darüber, ob die Linienbusse trotzdem weiter über den Bahnhofsvorplatz fahren und dort halten, oder ob sie einen anderen Weg nehmen sollen. In der Sitzung am Dienstag mussten die Ratsmitglieder entscheiden, ob eine mit dem Ausbau der Trierer Straße stadtauswärts geplante Bushaltebucht realisiert werden sollte. Nachdem Stadtbürgermeisterin Ilona König und der Erste Beigeordnete Karl Heil den Saal wegen Befangenheit verlassen hatten, entsponn sich eine rege Diskussion. Die vorgeschlagene Planungsänderung sah vor, die Bushaltebucht nicht zu bauen und stattdessen den Bus auf der Fahrbahn an einer mit einer gezackten Linie markierten Stelle halten zu lassen. Harte Kritik an dieser Planung übte Udo Moser von der BfB. Die Planung gehe auf Kosten der Anlieger. "Es ist sehr wohl noch Platz für eine Bushaltestelle neben dem Feuerwehr-Museum", sagte er. "Die Gäste sollen am Anfang des Radwegs aussteigen." Dem hielt Ullrich Schmitt von der FWG entgegen, dass nach Angaben der Verkehrsbetriebe täglich gerade einmal mit 15 bis 20 ein- oder aussteigenden Fahrgästen in der Trierer Straße zu rechnen sei. Sieben Buslinien halten nach Recherche von Schmitt am Bahnhof, das seien 64 Anfahrten pro Tag aus jeder Richtung, insgesamt 128. "Wo nur 15 bis 20 Leute pro Tag ein- oder aussteigen, muss 128 mal reingefahren werden, um zu gucken, ob dort jemand steht", sagte Schmitt. "Das ist eine sehr schlechte Lösung."Intensive Diskussion über Planung

Dem hielt wiederum Moser entgegen, Schmitt gehe vom Status quo aus, mit dem Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs sei aber mit mehr Ausstiegen zu rechnen. Immerhin solle der Radweg auch Skater, unter ihnen viele Jugendliche, ansprechen, und die kämen nun mal mit dem Bus. Nicht begeistert von der Planung war auch Stephanie Nickels von der CDU. Die vorgestellte Lösung beeinträchtige den Verkehr und müsse in Hinblick auf die Sicherheit überprüft werden. Auch die CDU hoffe auf positive Auswirkungen des Radwegs auf die Buslinie. Den in die Stadt einfahrenden Verkehr über den jetzigen Busbahnhof und eine Seitenstraße in Richtung Kreisel zu leiten, schlug Sigurd Hein von der SPD vor. "Ich plädiere für eine Haltestelle in der Trierer Straße und für eine im Bahnhofs-Vorbereich." Am Ende der Diskussion beschloss der Rat lediglich eines: Es soll keine Bushaltebucht gebaut werden. Dafür fand sich eine Mehrheit von 14 Ja- gegen fünf Nein-Stimmen - und machte damit den Weg frei für die Vergabe der Arbeiten im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Wo die Linienbusse in Zukunft halten werden, soll die weitere Diskussion in den Ausschüssen klären.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort