Uraufführung zum 90. Geburtstag

Gusenburg · 60 Jahre lang hat Felix Waschbüsch (90) im Kirchenchor Gusenburg gesungen. Aus Dankbarkeit gab er bei Arrangeur Andreas Nettels eine Neufassung der Kantate "Gelobt sei Jesus Christus" von Peter Piel (1835-1904) in Auftrag. Die Erstaufführung bestritten die Chorgemeinschaft Gusenburg-Hermeskeil-Züsch und Philharmonische Gäste aus Bayern.

 Orgel und Orchester erzeugen unter der Leitung von Holger Blüder einen dynamischen Klang. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Orgel und Orchester erzeugen unter der Leitung von Holger Blüder einen dynamischen Klang. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Gusenburg. Es wurde sehr eng auf der Empore der Gusenburger Pfarrkirche "Zur Erscheinung des Herrn", als die etwa 100 Sänger und Musiker große Musik spielen wollten. Zu Ehren von Felix Waschbüsch (90) präsentierte die Untermain-Philharmonie aus Bayern mit der Kirchenchorgemeinschaft Gusenburg- Hermeskeil- Züsch unter der Leitung von Holger Blüder eine Uraufführung.
Nur einmal geprobt


Die Noten der Kantate "Gelobt sei Jesus Christus" op. 95a von Peter Piel (1835-1904) waren lange unvollständig. Waschbüsch beauftragte den Arrangeur Andreas Nettels damit, das Werk in altem Glanz neu erstrahlen zu lassen. Ziel sei es gewesen, den Jubel zum Lob Gottes spürbar werden zu lassen, wozu Organistin Stephanie Hillebrand einen wesentlichen Beitrag leistete.
Den Kontakt zu dem bayrischen Projektorchester Untermain-Philharmonie stellte Waschbüschs Sohn Ansgar her, der dort Fagott spielt. Dekanatskantor Raphael Klar hatte das Werk mit den einheimischen Kirchensängern einstudiert.
Beide Formationen probten nur einmal. "Bei guten Leuten klappt das", erklärte Dirigent Holger Blüder dem TV. Rund 250 Musikfreunde erlebten als erste ein gewaltiges Werk der Kirchenmusik. "Man hörte aus dem Spiel heraus, wie viel Spaß es den Akteuren gemacht hat, dieses Werk aufzuführen", sagte Zuhörer Manfred Bohr aus Schillingen. Er dankte dem Förderverein für Kirchenmusik dafür, dass er wieder einmal große Künstler in den Hochwald gebracht habe.
"Ich habe schon als Zwölfjähriger im Gusenburger Kirchenchor ein Requiem gesungen", erinnert sich der 90jährige Felix Waschbüsch, den die Aufführung sichtlich bewegte. Es sei ein wunderbares Stück geworden.
Neben der Uraufführung erlebten die Zuhörer auch das Orgelkonzert Nr. 2 in g- Moll op.177 von Josef Gabriel Rheinberger (1839- 1901), den vertonten Psalm 150 "Lobet den Herrn" von Josef Butz (1891 bis 1989), den Festlichen Marsch op. 38 von Edward Elgar (1857 bis 1934) und das berühmte "Halleluja" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel (1685- 1759).
Das nächste vom Förderverein Kirchenmusik organisierte Konzert ist am Ostersonntag, 1. April, um 20 Uhr in St. Martinus Hermeskeil. Auf dem Programm stehen das Trompetenkonzert von Joseph Haydn, Frigarana für Trompete und Orgel von Eugene Bozza sowie Barockwerke von Tartini und Händel. Alfred Müller improvisiert eine Sinfonie über österliche Weisen.
Extra

Die Untermain-Philharmonie ist ein Projekt-Orchester, das 2012 aus Musikern der Jungen Philharmonie Erlenbach und dem Sinfonieorchester Obernburg gegründet wurde. Darin spielen junge Talente der Musikschulen, Instrumentalpädagogen und ehemalige Mitschüler. Im Zuge der Neustrukturierung der Kirchengemeinden zur Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil haben vor drei Jahren auch die Kirchenchöre Gusenburg, Hermeskeil und Züsch eine ständige Chorgemeinschaft gebildet. doth

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