Verhaltener Start, starkes Finale

Qualität war Trumpf: 65 Aussteller haben am Wochenende bei der dritten VG-Gewerbeschau in Zerf gezeigt, dass auch ein kleiner Wirtschaftsraum wie die Verbandsgemeinde Kell am See ein großes und vielfältiges Leistungsvermögen zu bieten hat. Vor allem am Sonntagnachmittag drängten sich viele Schaulustige an den Ständen in und um die Ruwertalhalle.

Zerf/Kell am See. "Hier stimmt die Mischung!" Dass Landrat Günther Schartz bei der offiziellen Eröffnung den Wirtschaftstreibenden im Hochwaldraum ein berechtigtes Lob zollte, davon konnten sich am Wochenende die Besucher der dritten Gewerbeschau der VG Kell mit eigenen Augen überzeugen. Auf dem Ausstellungsgelände in Zerf zeigten 65 heimische Unternehmen dem Publikum, was sie können und was sie ihren Kunden zu bieten haben.

Breites Spektrum an Waren und Dienstleistungen



An den Ständen in der Ruwertalhalle, einer zweiten Zelthalle und der dazwischen liegenden Freifläche, die allesamt bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht waren, gab es auf konzentriertem Raum ein breites Spektrum an Waren und Dienstleistungen zu sehen. Mit von der Partie war unter anderem das zum Thyssen-Krupp-Konzern gehörende Bilstein-Werk. Der Stand des Stoßdämpfer-Herstellers aus Mandern war nicht zuletzt wegen der dort platzierten Nobelkarossen als besonderer Blickfang eine begehrte Anlaufadresse bei den Schaulustigen.

"Für uns geht es bei dieser Schau weniger um den direkten Verkauf. Wir fühlen uns als größter Arbeitgeber der Region mit 760 Beschäftigten aber dazu verpflichtet, unser Unternehmen hier auch zu präsentieren", betonte Personalleiterin Marita Petry. Auf sehr großes Interesse stieß auch das Thema "Gesundheit" und dabei insbesondere der Auftritt des St. Josef-Krankenhauses. Chefarzt Dr. Heinz-Gerhard Braick informierte über Gelenkoperationen, die ein Schwerpunkt der Tätigkeiten in der Hermeskeiler Klinik sind. Das Gros der Aussteller stellten jedoch die vielen kleineren Handwerksbetriebe und Dienstleister, die in der VG Kell ansässig sind. Mit allein 22 Betrieben präsentierte sich der Gewerbeverein Zerf, wobei die Palette vom Floristikladen über eine Schnapsbrennerei bis zum Augenoptiker reichte.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Initiative erfolgreich war und wir die Schau nach den bisherigen zwei Auflagen in Kell diesmal nach Zerf holen konnten", freute sich der Vorsitzende Michael Zimmer. Stark vertreten waren - wie sollte es im Hochwald anders sein - Holz verarbeitende Firmen. "Es sind schon auffallend viele Schreinereien, Dachdecker oder Tischler dabei. Aber es gibt auch ansonsten sehr viel zu sehen, etwa im Bereich Landschaftsgärtnerei, der uns besonders interessiert", so die Einschätzung von Jutta und Philipp Reiske aus Waldweiler nach ihrem Rundgang. Viel Lob für die Messe vor der eigenen Haustür hatte auch Stephan Willwert parat: "Ich bin angenehm überrascht und hätte gar nicht erwartet, dass es so viele Sachen zu sehen gibt. Weil ich vielleicht bald bauen will, waren für mich vor allem Infos über Heiztechnik und Energie wichtig", sagte der Greimerather. Besucherin Karin Müller hätte sich zwar "etwas mehr Angebote im Bereich Mode gewünscht". Die Losheimerin fügte aber hinzu: "Angenehm fand ich, dass hier keiner einem Sachen aufdrängen will. Hier wird mehr auf Qualität und fachliche Beratung gesetzt."

Ging es am Samstag aus Sicht vieler Aussteller noch etwas zu ruhig zu, herrschte am Sonntagmittag in beiden Hallen Hochbetrieb.

Das Fazit von Messeleiter Walter Kolte lautete daher: "Nach einem verhaltenen Beginn, ist die Schau am zweiten Tag noch ein richtiger Knaller geworden. Die genaue Besucherzahl kann man zwar nur schwer schätzen. Über 10 000 waren es aber bestimmt." Auch VG-Bürgermeister Werner Angsten zeigte sich zufrieden: "Die Stimmung war gut, und die Erwartungen haben sich vollauf erfüllt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort