Vertiefen, anwenden, üben

Kaum hat das Mainzer Bildungsministerium 55 Schulen grünes Licht gegeben, ab 2008 als Ganztagsschulen durchzustarten, feilen die Verantwortlichen im Gymnasium Hermeskeil schon an Details.

 Mainz gibt grünes Licht für ein Konzept des Ganztags-Gymnasiums Hermeskeil. Darüber freuen Sich (von links) Ann-Kathrin Kaup, Nicolas Kirsch, Rektor Karl-Heinz Wortmann, Lehrer Stefan Philippi, Anna-Lena Kolling und Lehrer Winfried Fandel. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mainz gibt grünes Licht für ein Konzept des Ganztags-Gymnasiums Hermeskeil. Darüber freuen Sich (von links) Ann-Kathrin Kaup, Nicolas Kirsch, Rektor Karl-Heinz Wortmann, Lehrer Stefan Philippi, Anna-Lena Kolling und Lehrer Winfried Fandel. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Die Freude, dabei zu sein, ist groß. Mit Beginn des nächsten Schuljahres geht auch das Hermeskeiler Gymnasium als Ganztagsschule an den Start. Die Schule ist eine von 55, denen das Bildungsministerium am Mittwoch die Option auf Ganztagsunterricht eingeräumt hat.Allerdings werden im Sommer nicht alle Klassen reingepackt ins Ganztags-Konzept. In einer Schule, deren Schüler teils ohnehin nachmittags bis 17 Uhr Unterricht haben, würde das wenig Sinn machen. Abgesehen davon sollen keine Klassengemeinschaften zerbrochen werden. Das Besondere an dem von Lehrern, Eltern und Schülern erarbeiteten Modell ist daher, dass zunächst nur für die Klassenstufen Fünf und Sechs Ganztagsunterricht angeboten wird. "Es ist ein zusätzliches Angebot von Ganztagsklassen", macht Rektor Karl-Heinz Wortmann deutlich. Eltern könnten wählen zwischen ganztags von etwa acht bis 16 Uhr (freitags bis 13 Uhr) und klassischem Angebot. Unabhängig von der Anzahl der Anmeldungen, die für ein Jahr bindend sind, soll es schon im Sommer eine Mensa im Haus geben. Mit dem Kreis werde aber schnellstmöglich eine langfristige Lösung für Küche und Mensa geplant, wofür eventuell angebaut wird.Alle haben sich gleichermaßen eingebracht

Maßgeblich beteiligt an dem Konzept sind neben den Eltern, deren Beirat sich stark gemacht hatte, die Lehrer Stefan Philippi, Ulli Müller und Winfried Fandel. Philippi, laut Wortmann die "Triebfeder" des Ganztags-Gymnasiums, ist begeistert, dass sich alle gleichermaßen eingebracht haben. Hauptwunsch der Lehrer sei gewesen, eine verbesserte Unterrichtsqualität zu erreichen. Müller sieht daher den entscheidenden Vorteil darin, dass die Fachlehrer, die vormittags unterrichten, nachmittags mit den Schülern das Erlernte "vertiefen, anwenden und üben". Sie erhofften sich ein entspannteres Lernen sowie das Entfallen schriftlicher Hausaufgaben oder von Nachhilfe. Mit diesem Konzept habe Hermeskeil Anschluss gefunden an "zukunftsorientierte Bildungspolitik", betont Fandel.Auch die Schüler stehen hinter ganztags. "Ich finde das prinzipiell gut", sagt Schülersprecherin Ann-Kathrin Kaup. Abgesehen von der Entlastung wie für Alleinerziehende sieht sie vor allem Vorteile für die Schüler. Das vormittags Erlernte werde ihnen künftig nachmittags noch einmal eingehend erklärt. Was viel wichtiger sei als Projekt-Angebote, die das Ganztags-Gymnasium auf einen Nachmittag begrenzen will: "Die können die Kinder auch in ihrer Freizeit nutzen." Stellvertreter Nicolas Kirsch findet es gut, dass erst nur die Jüngeren eingebunden werden, könnten sie sich so doch besser eingewöhnen in den Lernprozess. Und die Unterstützung bei den Hausaufgaben sei zusätzlich von Vorteil. Das sei viel besser als eine einfache Betreuung, spricht sich auch Achtklässlerin Anna-Lena Kolling für das Konzept aus.

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