Viel Druck im Blech

Als voller Erfolg erwies sich das Konzert der Stadtkapelle Hermeskeil, bei dem Marschmusik im Vordergrund stand.

 Regina Molitor, Manuel Mergens, Lena Weber und Thomas Kasper (von links) stießen beim „Alter-Jäger-Marsch“ als Solisten ins Horn. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Regina Molitor, Manuel Mergens, Lena Weber und Thomas Kasper (von links) stießen beim „Alter-Jäger-Marsch“ als Solisten ins Horn. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. (doth) Seit der Weihnachtszeit haben die rund 60 Musiker zwischen 14 und über 70 Jahren an den Märschen geprobt und gemerkt: "Hui, das ist gar nicht so einfach." "Es ist eine besonders anstrengende Musik", bestätigt Tenorsaxophonistin Nadine Thielen. Besonders Bläser brauchten mehr "Druck im Blech" als bei anderen Stücken, und alle müssten sich sehr konzentrieren.Keine leichte Aufgabe für Dirigent Gerhard Piroth. Er wollte den Liebhabern dieser Musikrichtung endlich mal ein komplettes Konzert schenken und bei einem Auftritt nicht nur den "Alibimarsch" spielen.Die mitreißenden Melodien gehen direkt ins Ohr, besonders Stücke wie der Florentiner-Marsch von Julius Fucik oder der Radetzky-Marsch von Johann Strauß (Vater).Die Bekanntheit der Melodien machte die Sache nicht leichter, denn so ist es umso einfacher zu beurteilen, ob der Takt und das Tempo stimmen.Es stimmte den ganzen Abend über und begeisterte drei Generationen, im Orchester wie im Publikum.Da sind beispielsweise die beiden Siebenjährigen aus Abtei, Nicolas Salm und Jan Klauck: "Das ist so schön laut. Es gibt tolle Hörner. Aber das Schlagzeug steht so weit hinten", meinten die beiden. 80 Jahre älter ist Ernst Bonerz aus Hermeskeil, der begeistert feststellte: "Da geht einem das Herz auf. Schade, dass so ein Abend so schnell vorbei ist."Richtig "Pfiff" bekam das Konzert mit dem berühmten "River- Kwai"-Marsch. "Stars and Stripes" flatterten. Sogar jazzig kann ein Marsch sein, wenn er in der Version von Glenn Miller "St. Louis Blues" heißt.Zum Finale wurde es feierlich. Joachim Sand, der durch den Abend führte, zitierte aus der Dienstvorschrift der Bundeswehr, worin der Ablauf des "Großen Zapfenstreiches" genau festgelegt ist. Fackelträger der Feuerwehr in historischen Uniformen komplettierten die Zeremonie. Bei der Nationalhymne stand das Publikum auf. Orchester und Publikum wurden in der Zugabe zu "alten Kameraden".

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