Viel Grün und eine "kleine Museumsmeile"

HERMESKEIL. Auf die Familie setzt die Tourist-Information Hermeskeil (TI). Für diese Zielgruppe möchte die Institution künftig stärker als bisher speziell zugeschnittene Angebote machen. Dabei geben aktuelle Gäste- und Übernachtungszahlen Anlass zu Optimismus.

Seit 1980 ist Herbert Schindler Leiter der Tourist-Information in Hermeskeil. Seitdem hat sich zwangsläufig einiges geändert, ist vieles in Schwung gekommen in der Hochwaldgemeinde. Jüngste Entwicklung: Die TI hat ihren Standort gewechselt. Von ihrem früheren Sitz gleich neben dem Rathaus, wo heute der Bürgertreff Domizil bezogen hat, ist die TI ins Gebäude des Anfang Juni neu gegründeten Hochwaldmuseums gezogen.Inmitten der kleinen "Museums-Meile"

"Wir wollten Synergie-Effekte nutzen, uns dahin begeben, wo die Touristen sind", erläutert Herbert Schindler. So sitzt die Institution nun nicht allein mitten drin im neuen attraktiven Anziehungspunkt für heimische und auswärtige Besucher, sondern auch inmitten der "kleinen Museums-Meile", wie Schindler gerne betont. Von der Autobahn kommend, reihen sich mit Dampflok- und Feuerwehr-Museum, Informationszentrum Naturpark Saar-Hunsrück und dem Hochwaldmuseum auf etwa 500 Metern gleich vier Museen aneinander. "Das ist schon eine Besonderheit, vor allem im Hinblick auf die Größe der Stadt", meint der TI-Leiter.Mehr als eine Besonderheit ist dieses Pfund, mit dem die Stadt wuchert, vor allem auch seit langem das eine Standbein des Hochwald- beziehungsweise Hunsrück-Tourismus. "Was wir an klassischen Sehenswürdigkeiten nicht haben, kompensieren wir durch unsere Museen", sagt Verbandsgemeindebürgermeister Michael Hülpes. Damit, sowie mit speziellen Gruppen-Angeboten, wirb die TI um Besucher. "Durch unsere Angebote wie Wanderungen, Objekt-Führungen oder Kinder-Unterhaltung wie Märchenstunden heben wir uns ab", sagt Schindler.Das zweite Standbein, eingesetzt in der Werbung, sei nach wie vor die Landschaft der VG. Die einmalige Natur - die VG Hermeskeil weist 50 Prozent Waldbestand auf - begünstige das Konzept des "Sanften Tourismus". "Damit liegen wir voll im Trend", weiß Hülpes. Stetig mehr Familien und Einzelreisende buchten statt eines langen Auslands-Urlaubs im Jahr lieber mehrere Kurz-Aufenthalte in erreichbarer Nähe. Ein Freizeitprogramm in der Natur rücke dabei mehr in den Vordergrund.Zuwächse bei den Besuchern

"Wir bieten etwa ein wunderbar ausgearbeitetes Wanderwege-Netz, Freibäder und ein breit gefächertes Programm an Gästeführungen für Kinder und Erwachsene", so Hülpes. Die Besucher scheinen es zu danken: Für das erste Halbjahr 2003 registriert die VG Hermeskeil mehr als 35 700 Übernachtungen und mehr als 10 100 Gäste - gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 2,6 Prozent (Übernachtungen) und 2,1 Prozent (Gäste).Ob das seit Wochen anhaltende tolle Wetter die Zahlen noch freundlicher färbt, vermag Schindler nicht zu sagen. "Noch haben wir keine aktuellen Zahlen. Ich denke jedoch, dass der Einfluss gering ist, da wir kein Ziel für Last-Minute-Buchungen sind." Zudem sei es für die TI schwierig, auf positive Wetterentwicklungen kurzfristig zu reagieren. "Wir können nicht ad hoc Aktionen aus dem Boden stampfen, weil sich mit dem hiesigen Wetter nicht planen lässt. Auch mit dem Winter werden wir immer dezent werben, weil es keine Schneesicherheit gibt." Umso wichtiger sei es, "das abwechslungsreiche Angebot für gutes und schlechtes Wetter" (Schindler) rechtzeitig und abgestimmt mit anderen Institutionen den Haupt-Zielgruppen Senioren und Familien näher zu bringen.Dazu diene vor allem das Internet, über das mittlerweile die meisten Buchungen liefen. Hoffnung setzen die Experten auch auf die Entwicklung rund um den Flughafen Hahn. Michael Hülpes: "Auch wenn der von uns noch eine Ecke entfernt ist, hoffen wir, dass er in Zukunft stärker genutzt wird, um weitere Gäste in unsere Region zu bringen." Internet: www.hermeskeil.de

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