Viel Spaß und Spiel im neuen Schmuckstück

In vier Tagen ist es so weit: Nach dem Ende der zehn Monate dauernden Sanierungsarbeiten wird das Hermeskeiler Freibad am Freitag, 6. Juni, wiedereröffnet. Nicht nur Innenminister Karl Peter Bruch will kommen. Alle Schwimmfreunde aus der Stadt und der Umgebung dürfen beim langersehnten Startschuss im neuen Bad bei freiem Eintritt mitfeiern und sich ab 11 Uhr auf eine große "Pool-Party" freuen.

 Vor dem ersten Sprung ins Becken steht noch der Endspurt der Bauarbeiter: Am 6. Juni wird das Hermeskeiler Freibad wiedereröffnet. TV-Foto: Axel Munsteiner

Vor dem ersten Sprung ins Becken steht noch der Endspurt der Bauarbeiter: Am 6. Juni wird das Hermeskeiler Freibad wiedereröffnet. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. "Erlebe das neue Badeparadies" - Mit diesem Slogan wirbt die Verbandsgemeinde Hermeskeil als Träger der Freizeiteinrichtung für ein Schmuckstück, das am Labachweg entstanden ist. Die Rede ist vom neuen Freibad, das nach Abschluss der knapp vier Millionen Euro Sanierungsarbeiten sein äußeres Bild im Vergleich zu seinem maroden Vorgänger an selber Stelle völlig verändert hat. Ja, die 114 Meter lange Wasserrutsche ist als Hauptattraktion noch da. Aber ansonsten gilt in der als Erlebnisbad konzipierten Anlage die Devise "Kleiner, aber feiner". Die 50-Meter-Bahn gibt es zwar nicht mehr, was zur Folge hat, dass sich die Wasserfläche um circa 40 Prozent verringert hat. Die Modernisierung hat dem Bad aber stattdessen vier neue Edelstahlbecken für Schwimmer, Nichtschwimmer, Kleinkinder und unterhalb des Sprungturms gebracht. Sie sind mit etlichen Extras wie Wasserpilz, einem künstlichen Bachlauf oder Massagedüsen ausgestattet. Auch das Kiosk- und Umkleidegebäude tragen das Prädikat "nagelneu"."Wir haben jetzt das attraktivste Bad weit und breit", ist Bürgermeister Michael Hülpes überzeugt. Dem kann auch Claudia Fuchs beipflichten: Trotz des "weinenden Auges" wegen des Wegfalls der 50-Meter-Bahn: "Es ist es ein ganz tolles Bad geworden, das vor allem für Familien und Kinder viel mehr zu bieten hat", sagt die Vorsitzende des Fördervereins "Rettet das Freibad". Wichtig ist ihr auch der Hinweis, "dass wir in Hermeskeil ein attraktives Bad mit familienfreundlichen Preisen bekommen haben. Bei einem privaten Spaß- oder Ganzjahresbad wäre es für die Besucher viel teurer geworden." Auf etwas höhere Gebühren als früher müssen sich Schwimmfreunde allerdings einstellen. Laut Hülpes ist eine "moderate Anhebung der Tarife um zehn Prozent" vorgesehen. Bei der Wiedereröffnung am Freitag, 6. Juni, können sich die Besucher jedoch über den kostenlosen Eintritt freuen. Der Förderverein wird am Auftakttag in Zusammenarbeit mit DLRG und VG von 11 bis 18 Uhr eine große "Fun & Action Poolparty" feiern. Dafür wurde eigens eine Agentur aus Baden-Württemberg engagiert, die sich auf Veranstaltungen in Hallen- und Freibädern spezialisiert hat. Sieben Animateure sollen in Hermeskeil für viel Spaß in und um das Nass sorgen. Sie bringen unter anderem eine schwimmende Wasserbühne, einen Eisberg und andere Spielgeräte mit. Im bunt gefärbten Wasser des Kinderbeckens wird ein aufblasbarer Hindernisparcours installiert. Zum Programm zählen zudem diverse Geschicklichkeitsspiele und Wettkämpfe für alle Altersklassen auf dem Wasser. Eine Unwägbarkeit bleibt jedoch: "Wir haben gutes Wetter bestellt", sagt Fuchs. Bei widrigen Bedingungen müsste die Pool-Party nämlich auf einen noch unbestimmten Termin verschoben werden. Die offizielle Feier und die Freigabe des Badebetriebs findet aber in jedem Fall statt. Dafür hat sich um 15 Uhr Innenminister Karl Peter Bruch angesagt. extra Chronologie: Dezember 2000: Wegen seines maroden Zustands, der hohen Betriebskosten und der defizitären Haushaltslage der VG Hermeskeil beschließt der VG-Rat, das Freibad ab 2001 zu schließen. Februar 2001: Aus Protest bildet sich auf Initiative des Hermeskeiler Gewerbeverbands eine Bürgerinitiative. Sie beantragt den ersten Bürgerentscheid in der Geschichte der VG. 27. Mai 2001: 3150 Menschen sprechen sich für die Aufhebung des Schließungs-Beschlusses und die Öffnung des Freibads aus. Dem stehen 914 Nein-Stimmen gegenüber. Trotz dieser klaren Verhältnisse ist der Bürgerentscheid formal nicht erfolgreich, da 432 Ja-Stimmen fehlen. 30. Mai 2001: Der VG-Rat nimmt nach dem Votum dennoch seinen Schließungs-Beschluss zurück. November 2001: Der VG-Rat fasst einen Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Freibads. Nach der Prioritätenliste des Kreises für Großsportanlagen wäre Hermeskeil aber erst frühestens 2015 an der Reihe. August 2005: Innenminister Karl-Peter Bruch gibt die Zusage, dass das Land die Sanierung wegen der Schließung der Hochwaldkaserne aus Konversionsmitteln fördern will. Dezember 2006: Hermeskeil erhält den Bescheid über die Bewilligung einer Landeszuwendung. Der Fördersatz liegt bei 50 Prozent. Weitere zehn Prozent steuert der Kreis bei. August 2007: Beginn der Bauarbeiten 6. Juni 2008: Wiedereröffnung des Freibads. (ax)

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