"Viel zu viele Grundstücke"

REINSFELD. Um das Neubaugebiet "Flachsheide II" und die Forstwirtschaft ging es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Reinsfeld. Die mit Spannung erwartete Gründung der Biogas Reinsfeld GmbH wurde von der Tagesordnung gestrichen. Begründung von Bürgermeister Rainer Spies: "Es gibt noch Klärungsbedarf in Bezug auf die Zuschüsse."

In seinen einleitenden informellen Worten äußerte sich der Ortsbürgermeister zur Einstellung der Postbank-Dienstleistungen der örtlichen Postagentur: "Das bedeutet nicht, dass wir die Post ganz verlieren." Es sei Gesetz, dass Orte über 2000 Einwohner eine Post oder Postagentur haben müssen.Darüber hinaus regte Spies an, vor Wintereinbruch die Mängel der Landstraße festzuhalten und im nächsten Frühjahr mit den dazugekommenen Schäden zu vergleichen: "Danach muss das Land die Straße in einen ordnungsgemäßen Zustand bringen."Von der Einwohnerfragestunde machte kein Bürger Gebrauch. Großen Diskussionsbedarf gab es jedoch bei der Gestaltung des künftigen Neubaugebietes "Flachsheide II". Auf sieben Hektar, so die bisherige Planung, sollen Familien auf 95 Grundstücken ihr Eigenheim errichten können. "Viel zu viel", meinte dazu Paul Port (OWL) mit Hinweis darauf, was eine Erhöhung der Einwohnerzahl um mehrere Hundert Menschen für die örtliche Infrastruktur bedeuten würde. Außerdem habe der Verkauf von Grundstücken in den bisherigen Neubaugebieten bis zu 20 Jahre gedauert.Die Planer Annette Weber und Michael Natter stellten den bisherigen Stand der Dinge um das Neubaugebiet vor und baten um Verbesserungsvorschläge, die in die Planungen eingebaut werden könnten. Die Räte schlugen vor, erst einmal 34 Baustellen zu erschließen, um damit einen ersten Bedarf abzudecken. In einem zweiten Bauabschnitt könnte dann die Zahl der Parzellen auf 62 erhöht werden. Eugen Spies von der SPD plädierte für bezahlbare und damit nicht zu große Bauplätze.Uneins war man sich in der Ratssitzung über den Erhalt des Wirtschaftsweges und die Bebauung des nördlichen Teils des geplanten Neubaugebietes - eine steile Hanglage. Nun sollen die Planer ein neues Konzept erarbeiten. Einig war sich der Rat darin, dass eine solche Planung nicht überstürzt werden sollte, denn ein großes Neubaugebiet verändere die Zukunft des gesamten Ortes.Positiver Trend in der Forstverwaltung

Über ein sehr erfreuliches Wirtschaftsjahr 2003 informierte Revierförster Martin Ritter den Rat: "Bis zum Jahresende kann der Überschuss auf 71000 Euro gesteigert werden." Damit setzt sich der positive Trend in der örtlichen Forstverwaltung fort. Was dem Förster jedoch Sorgen bereitet, ist das Wetter: "Immer häufiger legen Sturmböen viele Bäume flach, und manche labilen Baumarten wie die Fichte vertragen über mehrere Wochen hinweg keine 40 Grad."Mit dem verstärkten Befall durch den Borkenkäfer steigen die Sorgen der Forstverwaltung noch weiter. Dennoch: "Wir machen an jedem Stamm Gewinn, egal wie dünn der Knüppel ist", versicherte Förster Ritter. Das Fällungs- undKulturprogramm des Forstes wurde einstimmig angenommen. Wie die Instandsetzung der Siedlungsstraße am besten zu bewerkstelligen sei, war der letzte öffentliche Tagesordnungspunkt.Bürgermeister Spies plädierte für eine Sanierung der gepflasterten Straße: "Wenn hier alle nur 30 Kilometer pro Stunde fahren, hält die Straße noch Jahrzehnte."

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