Wenn man in Zerf und Umgebung vom Doktor spricht, dann weiß jeder, wer gemeint ist. 1983 hat sich Klaus Roth als Facharzt für Allgemeinmedizin in Zerf nieder gelassen. Schon in der Ausbildung hatte er sehr früh den Wunsch, als Landarzt zu praktizieren und so dem "ganzen Menschen" zu dienen. Der 55-Jährige ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Ehefrau Gretel ist Hebamme und war lange Zeit, insbesondere in den Anfängen, die gute Seele seiner Praxis. "Ohne Unterstützung der Familie, speziell der Ehefrau, die mir in vielen Lebensabschnitten den Rücken frei gehalten hat, geht halt nichts", sagt Roth. 1985 kaufte sich Roth einen Siedlerhof in Vierherrenborn, baute ihn im Laufe der Jahre um. Seit 1988 wohnt er dort. So vielseitig ein Landarzt sein muss, so vielseitig sind auch die privaten Interessen von Roth. Musikalisch hat er sich nicht nur den Werken von Bach, Beethoven und Wagner verschrieben. Beatles, Pink Floyd und Queen liebt er ebenso. Aber auch die eigene Stimme hatte er, "als noch mehr Zeit vorhanden war", in den Kirchenchören Kell am See und Zerf eingesetzt. Roth bezeichnet sich selbst als Geschichtsinteressierten mit Schwerpunkt Europa in Mittelalter und Neuzeit. Darüber hinaus lese er viel. "Historische Romane erschließen immer neue Interessenfelder und zwingen zur Beschäftigung mit den realen Hintergründen", begründet er seine Neigung zu dieser Literatur. "Fahrradfahren brauche ich zum Stressabbau", sagt Roth. So hat er mit Kollegen bereits eine Tour mit dem Rad nach Santiago di Compostela in Spanien unternommen, wobei er ein weiteres Hobby ausleben konnte: die Fotografie. "Das mache ich schon seit vielen Jahren. Erst analog und inzwischen auch digital. Da ergeben sich geniale Möglichkeiten im Zusammenhang mit der elektronischen Datenverarbeitung." Auch seine Filmtätigkeit hat er von Super 8 auf digitales Filmen umgestellt. 1985 besiegelte die Gemeinde Zerf eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Vermenton. Roth ist ein Mann der ersten Stunde und Mitinitiator der "Jumelage". Seit 1991 ist er Vorsitzender des Partnerschaftskomitees. Dass er Mitglied in der Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes Kell am See und DRK-Arzt ist, versteht sich für ihn von selbst.