Von Decken bis Technik - alles neu im Altbau

Hermeskeil · Hermeskeil "Anfangs habe ich gedacht, dass mich das alles wie eine Welle überrollt", gibt Heinz Oberbillig, Leiter der Hermeskeiler Außenstelle der berufsbildenden Geschwister-Scholl-Schule (BBS) Saarburg, zu. Gemeint ist die umfangreiche Sanierung im Altbau, die den Schulalltag in den vergangenen zehn Monaten kräftig auf den Kopf gestellt hat.

Während der Bauphase mussten die 160 Schüler in den Neubau umziehen, Fachräume wie Küche und Werkstatt standen wochenlang nicht zur Verfügung.
Aber jetzt sind die Arbeiten fertig, das Innenleben des Gebäudeteils aus den 60er Jahren ist runderneuert. Auch Wasserleitungen, Beleuchtung und EDV-Technik sind nun auf dem neuesten Stand. Was künftig in puncto interaktiver Mediennutzung im Unterricht so alles funktioniert, präsentieren zwei Schüler beim Pressetermin im Beisein von Vertretern der Schule, der beteiligten Firmen und der Kreisverwaltung Trier-Saarburg.
Jonathan Bouillon und Kristian Schumacher zeigen an einem der neuen interaktiven Bildschirme, die auf Berührung reagieren, eine Internetseite, die sie für ein fiktives Mode-Unternehmen entworfen haben. Beide stehen kurz vorm Abschluss der höheren Berufsfachschule für den Bereich Organisation und Officemanagement.
"Digitales Lernen und Medienkompetenz werden immer wichtiger", sagt Oberbillig. Deshalb lege die Schule großen Wert darauf, im Unterricht neue Technik einzusetzen. Im gesamten Altbau besteht nun ein modernes Computernetzwerk, so dass die Schüler in jedem Raum mit mobilen Geräten arbeiten können.
Insgesamt 1,3 Millionen Euro sind in die Sanierung geflossen, die der Kreis als Schulträger größtenteils allein gestemmt hat (siehe Info) - noch dazu ungeplant, wie Landrat Günther Schartz betont. "Das ist dann auch im Vergleich zu anderen Projekten im Kreis schon eine Nummer." Dass man parallel Dinge modernisiert habe, liege in der Verantwortung eines Schulträgers: "Die Jugend ist froh, wenn ihre Schule auch technisch auf dem Stand der Zeit und nicht auf dem der Großelterngeneration ist."
Es werde nicht nur in ein Gebäude investiert, sondern "in die berufliche Zukunft junger Leute", ergänzt Jutta Pohl, die stellvertretende Leiterin der BBS Saarburg.
Vor etwa einem Jahr war aufgefallen, dass die Decken im Altbau nicht mehr aktuellen Sicherheitsstandards entsprachen. Deshalb wurden sie alle erneuert und akustisch verbessert. Auch im Neubau wurde brandschutztechnisch nachgerüstet. Für die gesamte Schule gibt es jetzt eine Lautsprecheranlage.
Für den Landrat steht die "Berechtigung" der Investition und auch die des Berufsschulstandorts im Hochwald außer Frage. Die Berufsschule sei "gleichberechtigt" zu anderen Schulformen zu sehen. Für den Hochwald erfülle sie "einen Bildungsauftrag, den andere gar nicht abdecken können". Zudem werde in Hermeskeil auch die "soziale Komponente" im Umgang mit den Schülern großgeschrieben. Die zwei Flüchtlingsklassen seien ein "wesentlicher Beitrag" zur Integrationspolitik.
Laut Heinz Oberbillig bietet die Schule "außer dem Vollabitur jeden Bildungsabschluss, den es in Deutschland gibt" - von der Berufsreife über den Sekundarabschluss I bis zur Fachhochschulreife. Dabei gehe es auch darum, die eigene Region zu stärken: "Wenn wir im Hochwald unsere Jugend nicht so ausbilden, dass sie hier auch eine Lehrstelle findet, dann blutet die Region aus." Auch die Nähe zu Frankreich und Luxemburg wird als Chance begriffen. Neben Fremdsprachenunterricht gibt es seit kurzem eine Partnerschule im französischen Verdun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort