Warum in die Ferne schweifen?

Der Osburger Hochwald ist das Ziel von mehr als 20 000 Wanderern pro Jahr. Zu den beliebtesten Zielen zählen dabei das Hochmoor und der schon legendäre Knüppeldamm.

 Die Exkursionsteilnehmer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ließen sich von Forstdirektor Bernbard Buss (Zweiter von links) Wissenswertes über den Knüppeldamm erklären. TV-Foto: Hans Muth

Die Exkursionsteilnehmer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ließen sich von Forstdirektor Bernbard Buss (Zweiter von links) Wissenswertes über den Knüppeldamm erklären. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. Zwischen dem Stausee in Kell und den Gemeinden Holzerath und Reinsfeld liegt der Rösterkopf, mit 708 Metern der höchste Punkt im Osburger Hochwald.

Der Wanderer startet in Kell und wandert zielstrebig in Richtung Stausee, vorbei am Feriendorf, bis er dann an eine beschilderte Abzweigung gelangt, um danach auf dem Saar-Hunsrück-Steig zu wandern und somit direkt zu den Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten im südlichen Teil des Rösterkopfs zu gelangen.

Starke Planken statt Knüppel



"Der Weyrichsbruch` am Südabhang des Rösterkopfes im Osburger Hochwald ist durch das Austreten nährstoffarmen Quellwassers über einem Wasser stauenden Untergrund im Laufe der vergangenen 2000 Jahre entstanden", informiert Forstamtsrat Horst Glessner vom Forstamt Hochwald.

Der Knüppeldamm zähle zu den ersten Einrichtungen im Erholungsgebiet, die in den Jahren 1968/69 gebaut wurden. Es folgten 1988 Sanierungen und Verlängerungen.

Die endgültige Fertigstellung erfolgte 1997. "Eigentlich müsste der Damm inzwischen seinen Namen gewechselt haben und Bohlendamm heißen", sagte Glessner anlässlich der kürzlich auf Initiativen des Forstvereins Rheinland-Pfalz-Saarland stattgefundenen Informationsveranstaltung an Ort und Stelle.

Der Grund: Der zu begehende Bereich wurde durch starke Planken ersetzt, die eine längere Haltbarkeit gewährleisten.

Interessierte Gäste des Forstvereins aus Forst, Politik, Bürgerschaft und Privatwaldbesitzern aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ließen sich unter sachkundiger Leitung von Glessner und Forstdirektor Bernhard Buss mitten durch das Hochmoor führen.

Durch Moorlandschaft und quer liegende modernde Bäume, deren Wurzeln sich gänzlich aus dem Boden gelöst haben, schlängelt sich der 330 Meter lange Damm, den Wanderer einladend, trockenen Fußes das Moor zu durchstreifen.

Das Quellmoor, im Volksmund auch Hochmoor oder Weyrichsbruch genannt, ist eine 7000 Quadratmeter große Fläche in einer Höhenlage zwischen 610 und 640 Meter über NN. Dicke Torfmoospolster und Pfeifengrasbestände im Unterwuchs der bis zu 160 Jahre alten Moorbirken prägen das typische Bild des Moorbirkenbruchwaldes. Wollgras, Siebenstern, Sonnentau, Moosbeere, sprossender Bärlapp sowie Rippen- und Wurmfarne sind als Blüten- und Farnpflanzen zwischen den Torfmoosen anzutreffen. Die von Glessner und Projektleiterin Annette Haas vom Kreis-Umweltamt initiierten Arbeiten lassen erahnen, wie viele Arbeitsstunden investiert wurden, um den Lebensraum dieser besonderen Waldlandschaft in seiner Natürlichkeit zu erhalten.

"Immer wieder kommen Schulklassen, Wanderer und Touristen und Waldbesucher, denen bewusst ist, dass wir es mit ganz besonderen, waldlandschaftsökologischen Verhältnissen zu tun haben."

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