Waschen im Wald

ZÜSCH. (kat) Tief verwurzelt: Züsch bietet Dieter und Gisela Kohlhaas die ihrer Ansicht nach ideale Plattform fürs Leben und Arbeiten. "Die Gegend, der Wald, die Menschen. Es ist meine Heimat", antwortet Dieter Kohlhaas auf die Frage, warum es sich lohnt, in der 750-Seelen-Gemeinde zu leben.

Auch seine Frau Gisela, eine gebürtige Zerferin, fühlt sich nach all den Jahren als "Züscherin". Die 48-Jährige ist die rechte Hand in der Teppich- und Polsterwäscherei ihres Mannes. Im Jahr 1980 wagte der damals 24-Jährige den Schritt in die Selbstständigkeit. Die Anfangsjahre seien nicht leicht gewesen, sagt Kohlhaas, der Sohn des Alt-Ortsbürgermeisters Palmatius Kohlhaas. Heute, 25 Jahre später, beschäftigt er 20 Mitarbeiter. Dieter und Gisela Kohlhaas sind mehr als Arbeitgeber in Züsch. Das Vereinsleben im Ort bereichern sie durch aktive Mitgliedschaft. Zweimal die Woche schnürt Gisela Kohlhaas die Laufschuhe und dreht mit Gleichgesinnten ihre Runden am Züscher See. Dieter Kohlhaas gründete vor mehr als 30 Jahren den Züscher Karateverein. Auch heute noch bringt er mit der japanischen Selbstverteidigungstechnik Körper und Geist in Einklang. "Aber nur noch privat. Im Vereinsbereich habe ich Jüngeren den Vorsitz überlassen." A propos Jüngere: Sohn Manuel (22) hat Züsch, wenigstens eine Zeit lang, den Rücken gekehrt. Er studiert Soziologie an der Universität Trier und wohnt in der Moselstadt. Die Kinder- und Jugendjahre ihres Sohnes seien eine schöne Zeit gewesen, sagt Gisela Kohlhaas. Die Züscher Jungen und Mädchen besuchen den Kindergarten in Neuhütten und gehen in Züsch zur Grundschule. "Das war damals so und ist es heute noch." Geändert hat sich für junge Familien, dass ein Auto ein Muss ist. "Heute gibt es keinen Tante-Emma-Laden mehr. Ein Bäckerauto kommt in den Ort." Die Infrastruktur lasse zwar etwas zu wünschen übrig, sagt Gisela Kohlhaas, aber die Landschaft biete alles, was man brauche, um die Seele baumeln zu lassen.

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