Wechsel an der Kindergartenspitze

Der Grimburger Gemeindechef Franz-Josef Weber rückt im Zweckverband des Kindergartens Gusenburg/Grimburg freiwillig in die zweite Reihe. Neuer Vorsteher ist Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen. Weber fungiert als sein Stellvertreter. Der gemeinsame Kindergarten der beiden Hochwalddörfer hatte in den zurückliegenden Jahren mehrfach für Schlagzeilen gesorgt.

 Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen (links), einstimmig gewählter neuer Vorsteher des Zweckverbands Kindergarten Gusenburg/Grimburg, mit seinem Stellvertreter und Amtsvorgänger Franz-Josef Weber, Grimburger Gemeindechef, und der Leiterin des Hauses, Annette Jungblut. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gusenburgs Ortsbürgermeister Josef Barthen (links), einstimmig gewählter neuer Vorsteher des Zweckverbands Kindergarten Gusenburg/Grimburg, mit seinem Stellvertreter und Amtsvorgänger Franz-Josef Weber, Grimburger Gemeindechef, und der Leiterin des Hauses, Annette Jungblut. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gusenburg/Grimburg. Wer Debatten erwartet hatte, durfte staunen. Der neue Vorstand des Zweckverbands Kindergarten Gusenburg/Grimburg hat sich zügig und ohne Querelen konstituiert. Die Entscheidung, wer künftig Zweckverbandsvorsteher sein wird, war nämlich schon im Vorfeld ausdiskutiert.

Keine Diskussionen um Verbandsvorsteher-Posten



Die beiden in Frage kommenden Kandidaten, Gusenburgs neuer Ortsbürgermeister Josef Barthen und sein Grimburger Amtskollege Franz-Josef Weber, hatten sich bereits verständig: Weber hat Barthen das Terrain überlassen. Und zwar "turnusgemäß", wie er betont. Den Zweckverbandsvorsitz habe von jeher mal der Gusenburger, mal der Grimburger Gemeindechef innegehabt: "Das war immer abwechselnd alle fünf Jahre", versichert er und betonte, dass es keine Diskussionen gegeben habe bei ihrem vorherigen Gespräch.

2004 war die Wahl weniger einvernehmlich über die Bühne gegangen. Da Weber wie der damalige Gusenburger Gemeindechef Heinz Schuh den Vorsitz beanspruchte, hatte das Los entscheiden müssen. Denn beide Gemeinden sprechen nur mit je einer Stimme im Zweckverband. Ungeachtet der Zahl der Kinder, die die Tagesstätte besuchen. Aktuell sind zum Beispiel von 51 Kindern zehn aus Grimburg. Problematisch war in den vergangenen fünf Jahren aber weniger, dass das kleinere Grimburg den Vorsitz führte. Die Kindertagesstätte sorgte vielmehr immer wieder für Schlagzeilen wegen Themen wie der nachmittäglichen Busbegleitung, die mit Einführung der Ganztagsbetreuung eingestellt wurde. Hintergrund ist, dass Weber als Rechtsanwalt einen kleinen Jungen vertreten hatte, der in einem Bus versehentlich bis ins Saarland mitgenommen worden war. Außerdem flatterten Erzieherinnen Kündigungen ins Haus, die zurückgenommen wurden und teils zu Arbeitsgerichtsprozessen führten (der TV berichtete mehrfach).

Der neue Verbandsvorsteher Barthen hofft daher, dass nun wieder "Harmonie in den Kindergarten" einkehrt. "Das ist eine Herzensangelegenheit für mich." Spannungen würden sich zwangsläufig auch auf die Kinder übertragen. Daher sollten sich die Erzieherinnen wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmen können. "Dafür will ich die Rahmenbedingungen schaffen", ist er zuversichtlich, dass es künftig keine Gerichtsverhandlungen oder öffentlichen Darstellungen mehr geben muss. Hilfreich dabei werden die Überlegungen sein, wie das Haus dem Rechtsanspruch für Zweijährige ab 2010 und für Kleinere ab 2013 gerecht werden kann. Zwar ist der Kindergarten, der vor gut einem Jahr sechs allesamt belegte Plätze für Zweijährige eingerichtet hat, anderen Häusern schon voraus. Außerdem gibt es aktuell 29 ebenfalls ausgebuchte Ganztagsplätze im Haus. Laut Leiterin Annette Jungblut gibt es sogar eine Warteliste. Mit Blick auf die Anforderungen der Zukunft gebe es aber einiges zu tun. Da brauche es ein völlig neues Konzept und Investitionen in neues Mobiliar.

Nach Einschätzung von Barthen ist es daher an der Zeit, "in die Pötte zu kommen". Er gehe davon aus, dass darüber in der nächsten Sitzung beraten werde. Unabhängig davon brauche das Gelände der Kita eine neue Umzäunung, die im Frühjahr angepackt werden sollte.

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