Weichen sind gestellt

Den umfangreichen Informationen der vergangenen Monate hat Reinsfeld nun Taten folgen lassen. Mit den Stimmen aller Ratsmitglieder ist sowohl der Bebauungsplan für die Erweiterung der Biogasanlage auf den Weg gebracht als auch das Nahwärmenetz für das Neubaugebiet Flachsheide II.

 Rudolf Schöller von den Stadtwerken Trier erläutert in Reinsfeld, wie die Gasaufbereitung nach der geplanten Erweiterung der Biogasanlage vonstatten gehen soll. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rudolf Schöller von den Stadtwerken Trier erläutert in Reinsfeld, wie die Gasaufbereitung nach der geplanten Erweiterung der Biogasanlage vonstatten gehen soll. TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. Wenn es um alternative Energien geht, sind die Mitglieder des Reinsfelder Gemeinderates auf dem neuesten Stand. Kaum eine Tagesordnung, in der nicht wenigstens ein Thema wie Biogasanlage oder Nahwärmenetz auftaucht. In der jüngsten Sitzung hat sich der Rat wieder einmal mit beidem beschäftigen dürfen.Bebauungsplan wird aufgestellt

Schließlich soll in punkto Erweiterung Biogasanlage keine Zeit vertrödelt werden. Die Initiatoren, Anlagebetreiber Zeus und die Trierer Stadtwerke (SWT), haben ein klares Ziel vor Augen. Die Anlage, in der Biogas zu Erdgas aufbereitet und ins öffentliche Netz eingespeist werden soll, sollte noch in diesem Jahr ans Netz. Dass der Verbandsgemeinderat dieser Tage die dafür erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans vertagt hat, kann die positive Grundeinstellung des Reinsfelder Rates nicht beeinflussen. Das Gremium habe einfach zu wenig Zeit gehabt, sich mit diesem Modellprojekt auseinanderzusetzen, betont Ortsbürgermeister Rainer Spies. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Entscheidung aus Hermeskeil hat der Rat daher schon einmal einvernehmlich grünes Licht für das Aufstellen des Bebauungsplanes gegeben. Folglich kann bereits die zeitintensive Beteiligung der zu hörenden Gremien sowie der Bürger auf den Weg gebracht werden. Im Laufe dieser Verfahren werden dann auch Fragen geklärt, wie etwa zum Brandschutz oder dem Risiko einer Explosion. Eine am Pölerter Bahnhof wohnende Frau hat in dieser Hinsicht wie auch wegen Geruchsbelästigungen Bedenken geäußert. Aus dem gleichen Grund wollen einige Ratsmitglieder genau wissen, was in der größeren Anlage verwertet werden soll. Für mehr Klarheit haben aber bereits Rudolf Schöllers (SWT) Ausführungen über die Gasaufbereitung gesorgt.Viele Verträge sind noch zu schließen

Weichen gestellt hat der Rat auch hinsichtlich des bereits eingehend diskutierten Nahwärmenetzes für das Neubaugebiet Flachsheide II. Zum einen ist nun der Auftrag für die Erdarbeiten und die Verkabelung des Geländes vergeben. Die Kosten von gut 16 000 Euro werden in den Grundstückspreis eingerechnet. Zum anderen hat die Gemeinde die Encon Dienstleistungs GmbH mit der Energieversorgung für das Baugebiet beauftragt. Allerdings sind in diesem Zusammenhang noch diverse Verträge abzuschließen, wie etwa mit der Verbandsgemeinde als Schulträger. Daher haben die Ratsmitglieder ihren einstimmigen Grundsatzbeschluss vorbehaltlich noch erforderlicher rechtlicher Prüfungen gefasst. Das von Ralf Stüber zuvor vorgestellte Konzept basiert auf der Versorgung mit Erdgas beziehungsweise Bioerdgas sowie Pflanzenöl. Die Kosten pro Parzelle bewegen sich einschließlich der 3500 Euro Baukosten in etwa auf gleicher Höhe wie die einer konventionellen Heizung. Der Vorteil für die Bauherren ist, dass sie weder Heizung noch Tanklager oder Kamin brauchen und sich auch nicht um eine Wartung sorgen müssen. Außerdem schließt die Nahwärmeversorgung die zusätzliche Nutzung von Solar, Erdwärme oder Holz nicht aus. Bedenken im Rat, die Nahwärme-Bindung könnte als Nachteil gesehen werden, hält Verbandsbürgermeister Michael Hülpes entgegen, dass dies eher ein Vorteil sein dürfte.

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