"Weihnachtsbaum.de" sorgt für ein Lächeln

Weihnachtsbaum.de sorgt endlich für einen Hoffnungsschimmer in Sachen Konversion in Hermeskeil. Das saarländische Unternehmen unterzeichnete mit dem Zweckverband Konversion einen Vertrag über die Nutzung von 19 Hektar.

 Weihnachtsbaum.de-Geschäftsführer Hans-Lothar Werth (links) und Zweckverbands-Vorsitzender Michael Hülpes unterschreiben den Vertrag. TV-Foto: Manuel Kölker

Weihnachtsbaum.de-Geschäftsführer Hans-Lothar Werth (links) und Zweckverbands-Vorsitzender Michael Hülpes unterschreiben den Vertrag. TV-Foto: Manuel Kölker

Hermeskeil. Dort, wo früher Bundeswehrsoldaten ihre Waffen ölten und für den Ernstfall probten, wird es bald ganz weihnachtlich. Am Mittwochabend unterzeichneten Zweckverbandsvorsteher Michael Hülpes und weihnachtsbaum.de-Geschäftsführer Hans-Lothar Werth den nötigen städtebaulichen Vertrag für das Vorhaben der Firma "weihnachtsbaum.de". Sie will den Vertrieb ihrer Produkte, darunter nicht nur Weihnachtsbäume, sondern auch Werbemittel, Dekorationsartikel und Präsente, künftig vom früheren Schießplatz auf Gusenburger Gemarkung aus organisieren. Auch ein Weihnachtsmuseum und Ausstellungs- und Eventflächen sollen entstehen. Neben der Firmengruppe könnten sich auch befreundete Unternehmen ansiedeln. Zusätzlich will Werth regenerative Energieträger aufstellen. "Wir werden sämtliche Gebäude nach der Solararchitektur und ökologischen Gesichtspunkten errichten", sagte Werth, der sich als Fachkenner alternativer Energien zu erkennen gab. Neben alternativen Heiz- und Energiesystemen werden sämtliche Gebäude auf dem rund 19 Hektar großen Gelände ihren Strom selbst produzieren.

Durch die Ansiedlung des internationalen Betriebes, der zwischen 15 und 20 Millionen Euro investieren will und den Zweckverband mit seinem seriösen Projekt überzeugte, werden Arbeitsplätze im niedrigen zweistelligen Bereich geschaffen. Zusätzlich will Werth vom Besitzer des Geländes, der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BIMA), weitere 45 Hektar kaufen.

Auch in einem anderen Bereich ist eine Entscheidung gefallen: Der Zweckverband wird an der derzeitigen Zwischennutzung für Handwerksbetriebe nichts ändern. Weiterhin werden mit den angesiedelten Handwerksbetrieben nur Verträge unterzeichnen, die eine sechsmonatige Kündigungsfrist enthalten. "Wir müssten ansonsten ein Gewerbegebiet erschließen, wovon es hier eigentlich genug gibt. Zudem bleiben wir so offen gegenüber einem möglichen Großinvestor", erklärte Hülpes auf der Sitzung des Zweckverbandes. Ob ein solcher aber kommt, steht in den Sternen. Der eingeplante Geldgeber, der für rund 500 Millionen Euro einen Ferienpark mit Achterbahnen, Gastronomie und Hotel bauen wollte, hat derweil erklärt, es gebe Probleme mit der Finanzierung.

Ebenfalls offen ist, was aus den Plänen eines Autohofes geschieht. Die BIMA hatte in einer Umfrage festgestellt, dass es derzeit keine Interessenten für ein solches Projekt gebe.

Ein Umstand, den Udo Moser, der Hermeskeiler Stadtvertreter von der BFB, so nicht akzeptieren will: "Der Zeitraum war doch viel zu kurz für so eine Nachfrage. Mich würde sehr interessieren, wer hier wirklich von der BIMA angesprochen wurde. Denn der Bedarf ist auf jeden Fall gegeben." Sogar Fördergelder soll es dafür geben. "Allerdings müssen wir selber nach Interessenten suchen. Von alleine kommen die nicht."

Unmut zeigte Moser über die Art der Sitzung am Mittwoch. "Wir lassen interessierte Bürger zu lange vor der Türe schmoren, das müssen wir ändern." Auch die Uhrzeit (Beginn 14 Uhr) und der Umstand, mit der Stadtratssitzung gleich zwei Sitzungen an einem Tag zu haben, passen ihm nicht. In Zukunft wolle er, anders als bisher, nicht mehr auf die ihm zustehenden Ausgleichszahlungen verzichten.

Einigkeit herrschte beim Beschluss über den Haushalt. Durch zusätzliche Kosten für die nun erforderliche Erschließungsplanung stieg dieser um 6000 Euro auf 35 050 Euro im Verwaltungshaushalt an. Werth wird sich an Planungskosten beteiligen.

Meinung

Endlich ein Erfolg

Zweckverbands-Vorsteher Michael Hülpes und den weiteren Mitgliedern war die Erleichterung am Mittwochabend anzusehen. Mit der Unterschrift unter den Vertrag hat Hans-Lothar Werth dem Projekt Konversion endlich Leben eingehaucht. Werth investiert viel Geld, schafft Arbeitsplätze und lässt schon jetzt vorweihnachtliches Gejauchze entstehen. Doch Vorsicht: Mit diesem Erfolg können die Macher zwar bereits den ersten Advent feiern, bis zur Christmette ist es aber noch viel Zeit. Auch an anderen Projekten, wie zum Beispiel am Autohof, muss weitergearbeitet werden. Zudem müssen BIMA und Zweckverband auch die weiteren Flächen, an denen Werth interessiert ist, an ihn verkaufen. Denn nur dann ist auch ein voller Erfolg und ein tolles Weihnachtsfest garantiert. m.koelker@volksfreund.de

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