Weitere Millionen für neue Wasserleitung: Land bezuschusst laufende Bauarbeiten zwischen zwei Talsperren

Nonnweiler/Hattgenstein · Es ist ein Projekt, das ingesamt 52 Millionen Euro kosten wird und nun eine neue Finanzspritze erhalten hat. Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat jetzt in Hattgenstein (Kreis Birkenfeld) Förderbescheide in Höhe von 4,2 Millionen Euro übergeben. Sie sind für den weiteren Ausbau der 32 Kilometer langen Wasserfernleitung von der Talsperre Nonnweiler zur Steinbachtalsperre in der Nähe von Idar-Oberstein gedacht.

Wenn alles nach Plan läuft, dann kann die neue Versorgungsleitung Mitte 2017 in den Probebetrieb gehen. Zwischen der Talsperre Nonnweiler und der Steinbachtalsperre wird seit März 2014 gearbeitet, um eine am Ende 32 Kilometer lange Leitung zu verlegen.

Mit dem Projekt wird die Sanierung der 45 Jahre alten Steinbachtalsperre vorbereitet. "Die ersten beiden Teilstücke der Wasserleitung von der Primstalsperre bis zur Hujetsmühle bei Abentheuer sind fertiggestellt und bereits abgenommen", berichtet Horst Kürschner, Werkleiter des Wasserzweckverbands im Kreis Birkenfeld. Aktuell sind die Baufirmen dabei, die Teilstücke von Abentheuer bis zum neu entstehenden Hochbehälter bei Hattgenstein, dem sogenannten Wasserschloss, und danach eine Doppelleitung bis nach Leisel in der Erde zu verlegen.

Dies war ursprünglich nicht so geplant, aber infolge von Problemen mit einer Spülbohrung unter dem Idarbach bei Katzenloch hindurch wurde der Bauplan angepasst. "Wir sind aber nicht im Verzug", betont Kürschner.

Die laufenden Arbeiten in den Teilabschnitten zwischen Aben theuer und Leisel sowie an der Pumpstation der Primstalsperre und am Wasserschloss in Hattgenstein liegen im Zeitplan. Dort entstehen derzeit zwei große Wasserbehälter mit je 600 Kubikmetern Inhalt. Nun sollen für die nächste Sitzung des Zweckverbands die Ausschreibungen für die Doppelrohrleitung zwischen Leisel und der Steinbachtalsperre vergeben werden.Hochbehälter in Hattgenstein


Die Doppelrohre werden ab dem neuen Hochbehälter bei Hattgenstein bis zur Steinbachtalsperre verlegt, um später Trinkwasser in beide Richtungen pumpen zu können. Auch die Submission für die Mess- und Regeltechnik für den späteren Betrieb soll vorbereitet werden. "Unser Ziel ist es, die Aufträge im Februar zu vergeben", sagt Kürschner.

Da das angestrebte Spülbohrverfahren zwischen Sensweiler und der Bundesstraße 422 nicht funktioniert hatte - im Mai war der Stoff Bentonit ins Gewässer gelangt -, soll die Wasserleitung nun mit Erlaubnis der zuständigen Wasserbehörden in offener Bauweise mit einem Bagger verlegt werden. "Um die auftretende Verfärbung zu beseitigen, war die beauftragte Firma mit einem Kettenbagger in der Flussaue", erklärt Kürschner. Ziel ist es, im Jahr 2016 - passend zum 50. Jubiläum der Inbetriebnahme der Steinbachtalsperre - die Baumaßnahme weitgehend abgeschlossen zu haben.

Insgesamt werden im Zuge der Maßnahme rund 52 Millionen Euro in die Wasserversorgung der Region investiert. Das Land beteiligt sich mit 34 Millionen. Griese nannte die Maßnahme eines der wichtigsten wasserwirtschaftlichen Projekte im Land: "Wir wollen dafür sorgen, dass das Trinkwasser in der Nationalparkregion bezahlbar bleibt." sigExtra

Der Bau der Talsperre Nonnweiler begann 1978. In Betrieb ist sie seit 1982. Die Talsperre ist das wichtigste Trinkwasserreservoir der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil. Theoretisch darf die VG pro Jahr eine Menge von 750 000 Kubikmetern Wasser entnehmen. In der Praxis sind es in der Regel aber nur zwischen 400 000 und 500 000 Kubikmeter. Für die Versorgung wird das Wasser von der Talsperre 210 Höhenmeter hinauf zur 1999 fertiggestellten Aufbereitungsanlage in Hermeskeil gepumpt. ax

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