Zwischen den Hotels "Fun & Joy" (vormals Gethmann) und dem seit Jahren verwaisten Hotel Waldfriede liegen knapp drei Kilometer: "Stört uns nicht! Wir setzen auf gute Nachbarschaft", betont Christian Thomas. Er erläutert die Hintergründe: Aus allen Nähten geplatzt sei die von ihm im August vergangenen Jahres organisierte Erotikparty in Bad Münster am Stein/Ebernburg. Sogar ein Aufnahmestopp für interessierte Paare in den Club (zurzeit 150 Mitglieder, Tendenz steigend) erfolgte: "Romantisch essen bei Kerzenschein, erotische Outfits, flirten bei gedämpftem Licht und leiser Musik... Die Nachfrage war phänomenal." Ein Swingerclub mit regelmäßigen Treffen sollte entstehen - was aber auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung stieß; auch die Behörden waren von den Plänen nicht gerade begeistert. Das Thema "Swingerclub" taucht dort zurzeit nur noch in der lokalen Fastnacht auf. Waldfriede wird zum Garten Eden

Im Kreis Birkenfeld wurde man bei der Suche nach einem geeigneten Objekt schnell fündig: Das ehemalige Hotel Waldfriede an der B 269 scheint den "Garden of Eden"-Planern wie geschaffen für ihre Zwecke. Das Gebäude stehe allein ohne Nachbarn in idyllischer Lage, verfüge über genügend Parkplätze - sowie "48 000 Quadratmeter FKK-Wald- und -Wiesenfläche mit eigenem See". Ab 7. Juni können die Gäste ein 40 Betten-Swingerhotel nutzen: So heißt es auf der Homepage (zurzeit mit insgesamt mehr als 17 600 Zugriffen) der künftigen Betreiber. Das Ziel ist klar: Was sich da in Bad Münster am Stein/Ebernburg als Magnet erwiesen hat, soll nun in Hattgenstein im größeren Rahmen fortgesetzt werden. Dass das Hotel stark renovierungsbedürftig ist, stelle kein Problem dar: "Eine Eröffnungsparty mit Fackeln am See planen wir für 7. April. Die Party steigt aber nur im Erdgeschoss. Die Handwerker müssen eben ein bisschen Gas geben... Das klappt schon", zeigt sich Christian Thomas optimistisch. Als Privatveranstaltung ohne kommerziellen Nutzen werde das Ganze über die Bühne gehen - ein Programm für den gesamten April (Lack-Leder-Fetisch-Party, Karibik-Night etc.) steht bereits. Eine gewerbliche Nutzung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht erlaubt: "Eine Menge Formalitäten sind noch zu erfüllen." Ein Bauantrag bei der Kreisverwaltung wurde gestellt; eine Genehmigung gibt es noch nicht, berichtet Werner Knauth, Pressesprecher der Behörde. Recht entspannt betrachtet Ute Freiberg vom "Fun & Joy"-Hotel im benachbarten Hüttgeswasen das muntere Treiben an der B 269: "Wir haben ein Konzept. Und das werden wir wie geplant weiter verfolgen. Wir werden erst dann mit unseren Angeboten werben, wenn wir was zu bieten haben. Nicht Monate vorher."