Weniger Geld aus dem Wald

GUSENBURG. (red) Mit rund 6700 Euro wird der Reinerlös des Gusenburger Gemeindewald in diesem Jahr rund 4000 Euro geringer ausfallen als vergangenes Jahr. Einstimmig hat der Gemeinderat den Forstwirtschaftsplan 2003 verabschiedet.

Im vergangenen Jahr hat der Gusenburger Gemeindewald noch einen Reinerlös von 10 782 Euro erbracht, was beinahe punktgenau der Prognose aus dem Vorjahr entsprochen hat. Für das laufende Jahr sehen die Aussichten nicht so gut aus, erläuterte Revierleiter Gerd Miebach den Forstwirtschaftsplan 2003 in der jüngsten Ratssitzung in Gusenburg. Bei Ausgaben in Höhe von 110 375 Euro wird mit Einnahmen in Höhe von 117 064 Euro gerechnet , was eine Reinerlös von nur noch 6689 Euro bedeutet. Hintergrund für die sinkenden Einnahmen seien die aktuellen Entwicklungen auf dem Holzmarkt. Ein Überangebot würde zu empfindlichen Preisnachlässen führen. Der Markt für Buchenholz ­ besonders in China ­ sei völlig zusammengebrochen. Und so könnten die Marketingexperten der Landesforstverwaltung nicht länger ähnlich erhebliche Mengen Buchenholz nach China verkaufen wie in den Vorjahren. Zudem drücke die nachlassende Konjunktur die Nachfrage nach Industrieholz, dem Hauptprodukt der Hunsrücker Wälder.Wichtigstes Anlagevermögen der Gemeinde

Dieses Jahr werden voraussichtlich 2953 Festmeter eingeschlagen. Der Löwenanteil der Holzernte liegt mit 2125 geplanten Festmetern wie üblich bei der Fichte. Doch eingeschlagen wird in dieser Größenordnung nur dann, wenn das Holz auch verkauft wird. Zudem werden Douglasien- und Lärchenbestände durchforstet werden. Weitere Posten im Forstwirtschaftsplan 2003 sind Routinearbeiten, die den Bestand des Waldes erhalten und qualitativ verbessern. Schließlich ist der Gemeindewald das wichtigste Anlagevermögen der Gemeinde. Geplant ist, eine neue Douglasienkultur in einem Kahlschlagsbereich zu gründen, ein Buchenvoranbau in Windwurflagen zu errichten sowie die Jungbestandspflege und die Wertästung der Douglasienbestände. Zusätzlich müssen die Gatterzäune kontrolliert werden, um die nachwachsenden Bestände vor Verbiss durch Rotwild zu schützen. Auch der Zustand der Waldwege wird überprüft. Zudem steht in diesem Jahr die Erarbeitung eines so genannten Forsteinrichtungswerks an. Mit diesem Begriff umschreibt das rheinland-pfälzische Waldgesetz eine auf zehn Jahre angelegte Planung, die dazu dient, den Wald nachhaltig und naturnah zu bewirtschaften. Alle Waldbesitzer mit einer Fläche ab 150 Hektar Wald sind zur Vorlage eines solchen Forsteinrichtungswerks verpflichtet. Die Forstexperten erstellen dazu detaillierte und im Einzelfall konkretisierte Pläne über Hiebmengen, Kulturbegründungen und flankierende Maßnahmen. Der Gemeinderat entschied, hiermit in den nächsten Monaten Fachleute der Landesforstverwaltung zu beauftragen. Das hat den Vorteil, dass der Gemeinde keine zusätzlichen Kosten entstehen.

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