Wenn in die Burgbohzen tanzen…

GRIMBURG. In der Fünften Jahreszeit regieren 40 "Sauschder Burgbohzen" den an der saarländischen Grenze gelegenen 500-Einwohner-Ort. Vor allem in der Kappensitzung im Bürgerhaus treiben sie ihren Schabernack.

Waren das noch Zeiten, als viele Schweine durch Sauscheid - heute Grimburg - getrieben wurden. Die Grimburger werden zwar immer noch "Sauschder" genannt, und der 1999 entstandene Karnevalsverein hat diese Bezeichnung in seinem Namen verewigt. Ihr Benehmen allerdings haben sie nicht den rosafarbenen Vierbeinern abgeschaut - das zeigten sie bei ihrer tollen Kappensitzung in der Gemeinde-Narrhalla.Lampenfieber rasch abgeschüttelt

Aufpasser, damit alles gut lief, war das närrische Dreigestirn mit dem Ersten KV-Vorsitzenden Friedebert Reis, Winfried Schömer sowie Jürgen Gredinger. Wer als Erster auftritt, hat es normalerweise schwer. Doch die Nachwuchsgarde schüttelte schnell das Lampenfieber ab und zauberte einen schwungvollen Showtanz auf die Bühne. Die zwei Gegensätze - "et Amanda (Margit Erdmann) un et Bepp" (Martina Lauer) - machten anschließend ihre Standpunkte deutlich. Der Bühnenauftritt der Jugendfeuerwehr mit Schlumpfenlied und Sketch wurde mit reichem Applaus bedacht. Mitten im Programm landete ein Vortrag bei einem Autohändler anstatt in einem Ehe-Institut. Die falsch Verbundenen Corinna Reis und Manuela Klauck machten das Beste daraus. Ausgerechnet die Frau des Vorsitzenden, Gisela Reis, ließ 25 Jahre turbulenter Ehe Revue passieren. Dafür erhielt sie den seit 20 Jahren vergebenen Blutwurst-Orden mit echter Wurst, Brötchen und Schnäpschen. Diese Auszeichnung wird verdienten Personen überreicht, die sich um die Sauschder Fastnacht verdient gemacht haben. Der letzte Programmpunkt vor der Pause - "Sauscheid sucht den Superstar!" - peppte die Sitzung erneut auf. Der Auftritt der vier schönsten Sauscheider Typen - Oliver Reis, Patrick Peukert, Tobias Witzack und Martin Erdmann - sollte sich mal das aus Gusenburg angereiste "junge Fleisch" anschauen. Leider waren nur die Saalzuschauer vom Hit des Quartetts "Ab in den Süden" begeistert. Die Jury, das Dreigestirn, strafte das Quartett ebenso wie Manuela Klauck und Corinna Reis mit dem Song "Schön ist es auf der Welt zu sein" oder Markus Thommes als waschechten Russen ab - erst "Bernd, das Sauschder Superbrot" mit allen Superstars in spe gewann. Nach der Fernsehshow "Genial daneben" wurde sich schunkelnd auf einen Höhepunkt des Abends eingestimmt - die Tanzjugend. Ohne Übungsleiterin hatten sie alle Tänze selbst einstudiert und ihre Kleider in Eigenregie genäht. Vom "lachenden Wartezimmer" ging es über zu einem Schunkelwalzer und der "schmunzelnden Nachrichtenzentrale" in den Frisörsalon. Nach den sich gegenseitig falsch verstehenden Versicherungsvertretern - Iris Hoffmann und Patrick Peukert - beendete das Männerballett das gelungene Programm. Bei den männlichen "Tanzballerinas" verstärkte der in Grimburg wohnende Hermeskeiler Kasernenkommandeur Roderich Kiesewetter erstmals die kesse Truppe. Musikalisch umrahmt wurde die Sitzung von der Coverband "Nightflight".

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