Wichtiger Baustein

KELL AM SEE. (hm) Frühjahrsputz ist eine wiederkehrende Beschäftigung an den Waldbrunnen im Hochwald. Doch dieses Mal ist es etwas mehr. An der Ruwerquelle beispielsweise waren erhebliche Sanierungen notwendig.

Die Ruwerquelle liegt nördlich von Kell am See und zählt zu den Wasservorkommen, auf die schon seit mehr als 50 Jahren zurückgegriffen wird. Im Gutachten des Geologischen Landesamtes von 1976 wurde sie als erhaltenswert eingestuft. Derzeit finden intensive Arbeiten im Quellbereich statt. Waldwegewart Andreas Ludwig und Helfer Stefan Arlt säubern den Brunnen, in dessen idyllischem Flair sich gerne Wanderer ausruhen. Doch der Zulauf in das Brunnenbecken ist verstopft. "Es kann sein, dass der Zulauf vorsätzlich verstopft wurde", sagt Ludwig. "Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass diese Verstopfung auf natürlichem Weg erfolgt ist." Deshalb suchen auch Werner Adams und Alexander Hädicke von den Verbandsgemeinde-Werken nach der Ursache. "Die Quelle ist auch Bestandteil der Wasserbilanz neben neu erschlossenen Wassergewinnungs-Anlagen bei Kell am See und im Grenzgebiet zu Waldweiler", sagt Werkleiter Jörg Jost. Doch der Zahn der Zeit habe auch an dieser Quellfassung genagt. Wurzeleinwuchs in der Ablaufleitung habe dazu geführt, dass die ergiebige Quelle zeitweise nicht voll genutzt werden konnte. Wegen der Bedeutung der Quelle sei eine Sanierung unumgänglich geworden. "Mit großem Aufwand wurde ein Glasfasertank als Erdtank eingebaut, und derzeit werden neue Rohre in den Zu- und Ablauf gelegt", sagt Jost. Außerdem wurde ein "naturnaher Zaun" zum Schutz um den engeren Bereich der Quellfassung gezogen. Technische Informationen hat Jost auch parat: "Die Schüttung der Quelle liegt bei etwa 150 Kubikmetern pro Tag. Der pH-Wert des Rohwassers liegt bei 5,6, ähnlich wie bei zubereitetem Tee; das Wasser wird daher als saures Grundwasser eingestuft. Damit es der Trinkwasserordnung entspricht, muss es aufbereitet werden. Dies geschieht mit einer Filtration über Kalkgestein." Weitere Maßnahmen, etwa in Form chemischer Zusätze, seien nicht notwendig, da die biologischen Untersuchungen zeigten, dass die Werte ständig unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung liegen. Mit der Sanierung der oberen Ruwerquelle sei nun ein wichtiger Bestandteil im Mosaik der Wasserversorgung wieder vorhanden.

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