"Wir treffen viele Ausländer und können uns ungefähr vorstellen, aus welchem Land sie kommen", sagt Irina Görgens, Pädagogin im "Madhouse". Doch die Wenigsten wissen wirklich etwas über ihre Mitmenschen und deren Kultur, über den Mann aus dem Dönerladen um die Ecke, den Kindergartenfreund aus Uruguay oder den Iraner aus Haus Nummer 12. Diese zwischenmenschlichen Hürden, die aus Berührungsängsten und Vorurteilen aufgebaut sind, können am besten während eines Festes abgebaut werden. Das dachten sich Jranna Bakal und Irina Görgens. Viele Jugendliche, die regelmäßig ins "Madhouse" kommen, waren von der Idee begeistert, machten sich an die Arbeit und sind seitdem fleißig am planen. Auch die Katholische Erwachsenenbildung hat ihre Unterstützung zugesagt. Helfen wollen zudem die städtischen Arbeitskreise Hel und St. Fargeau sowie die Initiative "Luftschnapper". Das vielfältige Programm für das multikulturelle Fest am 11. Juni in der Hochwaldhalle steht schon weitestgehend fest: Menschen aus zwölf verschiedenen Ländern werden ihre Kultur präsentieren, landestypische Tänze oder Musik aufführen und Köstlichkeiten aus fremden Ländern anbieten. Wer Lust hat, kann eine bekannte Erbenssuppe löffeln. Er kann aber auch über den Tellerrand schauen und probieren, was die türkische, georgische oder moldavische Küche an Leckereien zu bieten hat. Die Familienband "Al-Shabab" wird Musik machen, türkische Volkstänze in Nationaltrachten werden aufgeführt und die Mädchenballettgruppe der Katholischen Erwachsenenbildung zeigt ihr Können. Auch magische Momente sind garantiert: Denn Zauberer "Pablo" will mit seinen Kunststücken Groß und Klein in seinen Bann ziehen. Neues Wissen können sich zudem die Teilnehmer einer "Länder-Rallye" einprägen. Damit nicht genug: Beim "Multi-Kulti-Fest" gibt es griechische Volkstänze zu bestaunen, und russische Folklorelieder werden Erwachsene und Kinder begeistern. Über Musik, Spiele und Essen werden Menschen aus Hermeskeil ins Gespräch kommen, davon sind die beiden Hauptorganisatorinnen überzeugt. Stadtbürgermeisterin Ilona König hat spontan zugesagt, die Schirmherrschaft für das erste multikulturelle Fest in Hermeskeil zu übernehmen. "Das wird garantiert dazu beitragen, Hemmschwellen abzubauen", sagt König. Und Jranna Bakal ist fest davon überzeugt, "dass man vieles mit ganz anderen Augen sieht, wenn man schon einmal mehr voneinander weiß". Wer noch Lust hat einen Beitrag zum multikulturellen Fest zu leisten, kann gerne mitmachen: Ansprechpartnerin ist Irina Görgens vom Jugendzentrum "Madhouse", Telefon 06503/952635.