Wild, wilder, Reinsfeld

REINSFELD. Ganz im Zeichen des "Wilden Westens" standen Büttenreden, Gesangsvorträge und Tänze in der Reinsfelder Kappensitzung. Bei vollem Haus feierte die Reinsfelder Narrenschar.

"Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!" Diese Weisheit befolgen natürlich weder Reinsfelder noch Bewohner aus Kell am See, sondern nach dieser Strategie handeln laut "Hühnchen" alias Norbert Stüber aus Kell am See nur die Hermeskeiler Indianer. Nach einem Jahr Pause stieg "der alte Häuptling der Indianer" wieder in die Reinsfelder Bütt und witzelte gleich zu Beginn über intime Gespräche mit lachenden Pferden vor einem Reinsfelder Saloon. Damit sich das Publikum auch wie im Wilden Westen fühlt, war die Halle im Westernstil geschmückt: Neben Kakteen und Kutschrädern zierten "Wanted-Plakate" die Wände - auf berühmte Reinsfelder Persönlichkeiten waren Kopfgelder ausgesetzt. Auch das Prinzenpaar Magda I. und Patrick I. nahm zwischen dem Sitzungspräsidenten, "Sheriff" Andreas Weist, und den Cowboys des Elferrates im "Saloon" Platz. Nachdem sie im letzten Jahr mit großem Erfolg den Schritt in die Bütt gewagt haben, waren sie in diesem Jahr wieder dabei: Ralf Gluding mit seiner Tochter Katja. Obwohl die beiden in einem Hermeskeiler Stadtteil leben, nahmen sie auf gekonnte Art ihre heimischen Mitbürger auf die Schippe. Der Saal tobte, als die Kleine als Peter dem närrischen Volk erklärte, warum auch Hermeskeiler zur Reinsfelder Sitzung kommen, obwohl doch zeitgleich auch der "Ruck-Zuck" seine Prunksitzung feiert: "Hermeskeil ist zwar so groß wie der New Yorker Zentralfriedhof, aber doppelt so tot!" Damit die Stadtbürgermeisterin Ilona König in diesem Jahr nicht in dieser Büttenrede aufs Korn genommen wird, habe sie - laut Angaben des Sitzungspräsidenten - die Rede mit "einem hohen einstelligen Betrag" gesponsert. Doch was wäre eine Reinsfelder Sitzung ohne Politik? Bei dem "Chorschatten" gehört dieses Thema einfach mit dazu. Diesmal im Blinkpunkt: Angela Merkel. Mit Engelstönen sangen die Chormitglieder: "Sie war hässlich wie die Nacht, doch ich hab sie gewählt!" Zudem musste Ortsbürgermeister Rainer Spies ad hoc auf die Bühne: "Alle fuhren mit dem Fahrrad über den Weg, außer einer - Rainer!" Deshalb bekam er ein Pappauto und simulierte eine Fahrt über den neuen Ruwer-Hochwald-Fahrradweg. Doch das war nicht alles. Spies musste dabei auch seine Gesangskünste live unter Beweis stellen. Mit dabei waren: Das Prinzenpaar Magda I. und Patrick I., "Die Stimmungsmacher" alias Heinz-Peter Eiden, Georg Marx, Theo Lauer, der Chorschatten (Leitung: Andrea Stüber, Arrangements: Gerhard Wollscheid, Texte: Rainer Bäumler, Jochen Hüther), Katja und Rolf Gluding als Peter mit Mama, Thomas Moos, Michael Müller und Carmen Weiler als Marcel, Francois und Rosetta, Norbert Stüber als "Hühnchen", die Prinzengarde mit Garde- und Showtanz, die Jugendgarde mit Garde- und Showtanz (Leitung: Christina Höllger, Michelle Dietz, Diana Mergens), die Kindergarde mit Gardetanz (Leitung: Katja Bonert, Ulrike Weiler, Annemarie Knop, Diana Schu), das Männerballett (Leitung: Andrea Stüber, Carmen Weiler) sowie Sitzungspräsident Andreas Weist.

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