Wintereinbruch überrascht Pendler

Hermeskeil/Saarbrücken · Der Winter ist da! Der erste Schnee hat am Mittwoch aber ausnahmsweise nicht den Hochwald hart getroffen, sondern zum Ausnahmezustand auf den Autobahnen im Saarland geführt. So steckten am Morgen Pendler auf dem Weg von Trier Richtung Saarbrücken auf der A 1 in einem 25-Kilometer-Stau fest.

Hermeskeil/Saarbrücken. Wenn es in der Region Trier und im angrenzenden Saarland einen Wintereinbruch gibt, dann wird das Autofahren normalerweise vor allem im Hochwald, wo viele Straßen über 500 Meter über Normalnull liegen, kritisch. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Das hat der Mittwoch gezeigt.
Drei bis vier Zentimeter Schnee, so die Schätzung von Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei, waren in den frühen Morgenstunden im Gebiet rund um Hermeskeil gefallen. Wegen dieser vergleichsweise geringen Mengen hatten die Fahrzeuge des Räumdienstes die Situation auf den Straßen gut im Griff. Lediglich ein Laster, dessen Fahrer sich auf der B 407 bei Waldweiler festgefahren hatte, bereitete kurzzeitig Probleme, so Eiden.
Laut Hermeskeiler Polizei gab es in ihrem Zuständigkeitsbereich keine Unfälle wegen Schnee und Eis. Keinen Kummer bereitete das Wetter auch auf den Autobahnen in der Region Trier. Peter Kretz, Leiter der Autobahnpolizei Schweich, betonte jedenfalls im Gespräch mit unserer Zeitung: "Wir sind glimpflich davongekommen. Die Saarländer hat es aber wohl ziemlich flächendeckend erwischt."
Und genau so war es: Im Nachbar-Bundesland kam gestern früh deutlich mehr Schnee herunter. Das bekamen auch viele Pendler zu spüren, die aus dem Trierer Raum in Richtung Saarbrücken unterwegs waren. Denn auf der A 1 ging am Morgen zeitweise nichts mehr. Die Autobahn musste nach mehreren Glätteunfällen zwischen den Anschlussstellen Holz und Quierschied über zwei Stunden voll gesperrt werden. Dadurch bildete sich ein 25 Kilometer langer Rückstau, der bis zur Abfahrt Tholey reichte. Auch auf der A 6 steckten nach einer Sperrung nahe der Anschlussstelle Homburg Tausende Autofahrer und Lastwagen in einem 15-Kilometer-Stau fest. Der Verkehrsfunk meldete zwischenzeitlich saarlandweit Staus, die sich auf 150 Kilometer Gesamtlänge summierten.
Sprecher Klaus Kosok betonte auf TV-Anfrage, dass aus Sicht des saarländischen Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) "mehrere unglückliche Umstände zusammengekommen" seien und das zeitweilige Verkehrschaos verursacht hätten. Zum einen hätten die Wetterdienste nicht so viel Schnee für das Saarland vorausgesagt und "uns einen Streich gespielt". Zum anderen habe der starke Schneefall zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich zum Start des Berufsverkehrs, eingesetzt.
Insgesamt hatte der LfS 61 Fahrzeuge im Einsatz. Bei den vielen Kollisionen entstand meist nur Sachschaden. Bei Überherrn wurde eine junge Autofahrerin aber schwer verletzt. Bis zum frühen Nachmittag hatte sich die Lage auf den saarländischen Straßen wieder deutlich entspannt.
Zum Abschluss zurück nach Rheinland-Pfalz: Dort bleibt die L 164 von der Idarbrücke über den Erbeskopf Richtung Thalfang wegen Eisbruchs weiter gesperrt. Laut Eiden kann sie eventuell im Laufe des Donnerstags wieder geöffnet werden.

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