Wo Winns dem Landleben frönen

BALDRINGEN. Fünf Jahre hat die aus Trier stammende Familie Winn nach einem geeigneten Haus auf dem Lande gesucht. Eine Annonce mit dem Slogan "Dem Landleben frönen" brachte sie nach Baldringen, wo sie ihr Traumhaus fanden.

"Wir wollten unser Leben von der Stadt auf das Land verlegen. Denn wenn man Tiere hat, die viel Auslauf brauchen, ist das enge Leben in der Stadt ungeeignet." So begründet der 34-jährige den Wohnortwechsel seiner Familie von Trier in den kleinen Hochwaldort Baldringen.Tägliches Pendeln nach Zewen kein Problem

Von Beruf ist Winn Steinmetz und Steinbildhauer und er arbeitet nach wie vor im elterlichen Betrieb in Zewen. "Anfangs dachte ich, die ungewohnte Fahrt zur Arbeit nehme zu viel Zeit in Anspruch. Heute habe ich mich daran gewöhnt", sagt der Vater der Söhne Jan (10) und Tim (7). Auch die beiden haben sich an die morgendlichen Busfahrt zu den Schulen nach Lampaden und Hentern gewöhnt. Doch bis zur Einbürgerung in Baldringen dauerte es fünf Jahre. "Wir sind in der gesamten Gegend umher gefahren und haben uns Häuser angesehen", erinnert sich Ehefrau Sabine. "Wir wollten unbedingt ein altes Bauernhaus. Und es sollte unseren Vorstellungen entsprechen." 1997 sei es dann so weit gewesen. Die Familie kaufte ein Haus, das unter dem Motto "dem Landleben frönen" angeboten wurde. Diesen Entschluss habe die gesamte Familie bisher nicht bereut, versichert Sabine Winn. "Das Leben ist optimal hier in Baldringen. Mit den Menschen hier kommen wir sehr gut zurecht. Sie haben sofort Kontakt zu uns gesucht, wie das auch umgekehrt der Fall war." Gegenseitige Hilfe sei immer gewährleistet. "Wir hätten nie gedacht, dass man auf dem Dorf so angenommen wird. Das hilft uns sehr, hier Wurzeln zu schlagen." Das Hobby der Familie sind ihre zwei Shetland-Ponys, ein Norweger, ein Arabo-Haflinger und ein Haflinger. Auf rund 3000 Quadratmetern können sich die Kinder austoben und Platz für die Pferde ist auch genug. Bei den Karl May-Festspielen in Pluwig sind Sabine und die beiden Söhne immer aktiv mit dabei. Sie wirken dort als Indianer mit. "Jede Woche fahren wir einmal dorthin, um zu proben. Die Kostüme nähe ich inzwischen selbst", sagt Sabine Winn. Gerne reitet die gesamte Familie durch den Hochwald, auch wenn sie sich schon mehrfach verirrt haben. "Mit der Zeit lernen wir die Gegend aber kennen." Noch ist die Renovierung des Hauses aber nicht abgeschlossen. "Wir arbeiten eben so wie Geld und Zeit da ist. Nicht jeder kann verstehen, dass das Haus noch nicht fertig ist, wir uns andererseits aber Pferde angeschafft haben. Aber wir denken, wir leben heute und versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen", sagt Winn. Ihre künstlerische Ader lässt Sabine Winn in den Schlafzimmern ihrer Kinder aus. Dort bemalt sie die Wände mit Motiven aus dem Dschungelbuch oder anderen bekannten Geschichten. "Die Comic-Zeichnerei liegt mir", sagt sie. Und jedes Mal, wenn ein Zimmer neu tapeziert wird, ist ihr Talent wieder einmal gefragt.

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