Wohlfühl-Atmosphäre und Wir-Gefühl

Sie ist mittlerweile im besten Erwachsenenalter, hat dank ihrer "Besucher" aber den jugendlichen Elan immer bewahrt. Mit einem großen Fest haben hunderte Schüler, Eltern und Lehrer den 40. Geburtstag der Schule in Zerf gefeiert.

 Da ist Geschick gefragt: Die Wasserbahn war eine der Stationen in der Spielstraße beim Schulfest in Zerf. TV-Foto: Axel Munsteiner

Da ist Geschick gefragt: Die Wasserbahn war eine der Stationen in der Spielstraße beim Schulfest in Zerf. TV-Foto: Axel Munsteiner

Zerf. (ax) "Nächstes Schuljahr wechsele ich von Kell nach Zerf. Ich freue mich, dass ich dann hierhin komme", sagt Anne Heidrich aus Baldringen, und ihre Freundin Madlin Jäckels aus Heddert nickt zustimmend. Die Aussage der beiden Mädchen beweist: Wenn beim Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Schulgebäudes in Zerf mehrfach die Wohlfühl-Atmosphäre in der Einrichtung hervorgehoben wird, sind das nicht nur die bei solchen Gelegenheiten obligatorischen Lobeshymnen, die zuweilen mit der Realität nicht ganz übereinstimmen. Auch für Schülersprecher Dennis Schneider ist der Fall klar. "Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Lehrern, und es macht hier viel mehr Spaß als an einer großen, anonymen Schule." Seit 40 Jahren gibt es nunmehr eine Schule in Zerf. Tausende Jungen und Mädchen aus dem Hochwald haben in dieser Zeitspanne dort die Schulbank gedrückt, und es hat viele Veränderungen gegeben. Ein Jubiläum ist immer Anlass für eine Rückschau, und so erinnerte Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger daran, dass es schon bei der Schulgründung "viel Streit" darüber gegeben habe, ob die neue Schule nun in Oberzerf oder in Niederzerf ihren Standort finden sollte. In der Folgezeit änderte sie mehrfach ihren Namen: Sie war zunächst "Mittelpunktschule", dann Grund- und Hauptschule, wobei letztere 1973 eine erste Ehe mit dem Schulstandort Kell einging. Diese Liaison wurde aber schon 1976 wieder geschieden, bevor sinkende Schülerzahlen 1999 die Verbandsgemeinde (VG) als Träger zu einer "weitsichtigen Entscheidung" bewogen, wie Jutta Thielen, die Regierungsschuldirektorin der ADD Trier betonte. Kell und Zerf feierten erneut Hochzeit. Es entstand die Regionale Schule, wobei die Jungen und Mädchen in der Orientierungsstufe in Kell unterrichtet werden, um später in Zerf entweder den Hauptschul- oder den Realschulabschluss zu machen. "Diese Konstruktion verbindet die Menschen und stärkt das Wir-Gefühl in unserer VG ganz entscheidend", sagte Bürgermeister Werner Angsten. Diese Einschätzung teilte Rektor Alfons Bonerz ausdrücklich. Was für den "Chef" von insgesamt 460 Jungen und Mädchen an Grund- und Regionaler Schule indes noch viel entscheidender ist: Nachdem inzwischen die ersten Abgänger ins Berufsleben gestartet sind, stehe fest, "dass unsere Schüler keinen Vergleich scheuen müssen".Spielstraße und eine Reise um die Welt

Als schließlich alle Glückwünsche überbracht waren, konnte die Geburtstagsfeier dann so richtig beginnen. An 19 Stationen präsentierten die Schüler ihren Gästen die Ergebnisse der Klassenprojekte, die von der Literaturecke mit Zerfer Sagen über die von den Zehntklässlern konstruierten Roboter bis hin zur Australien-Ausstellung reichten. Vor allem die Jüngeren hatten viel Spaß auf dem Spieleparcours, der auf dem Schulhof aufgebaut war, und gleich mehrere Orchester sorgten für musikalische Stimmung. Unbestrittene Höhepunkte des Fests waren aber in der jeweils rappelvollen Turnhalle der Auftritt der Grundschüler beim Musical-Theater "Der kleine Tag" und die Aufführung der Schüler der Sekundarstufe 1, die die Jules-Verne-Geschichte "In 80 Tagen rund um die Welt" inszenierten.

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